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Ausgabe 4/2022 / 19. Dezember 2022

Inhalt

  ➜ Editorial
  ➜ Familienunternehmen und KMU profitierten von den staatlichen Maßnahmen während der Corona-Krise
  ➜ Zukunftspanel Mittelstand 2022: Unternehmen sehen im Fachkräftemangel die größte Herausforderung
  ➜ Nicht jeder Unternehmensverkauf ist lukrativ
  ➜ Interview: Die Politik sollte stets die Folgen für die KMU mitdenken
  ➜ NUI 2021: Landkreis München bleibt an der Spitze
  ➜ Festanstellung sichert hybriden Selbstständigen häufig Einkommen – und Altersabsicherung
  ➜ Aktualisierte IfM-Statistiken auf einen Blick
  ➜ Aktuelles aus dem IfM Bonn

Editorial

Foto Prof. Dr. Welter Liebe Abonnentinnen, liebe Abonnenten,

mittelständische Unternehmen waren insgesamt laut einer aktuellen Studie des IfM Bonn von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie häufiger betroffen als managergeführte Unternehmen. Gleichwohl traf die Krise nicht alle KMU und mittelständischen Unternehmen gleichermaßen stark. Vielmehr spielte die Wirtschaftszweigzugehörigkeit eine große Rolle. Lesen Sie mehr dazu im Beitrag "Familienunternehmen und KMU profitierten von den staatlichen Maßnahmen während der Corona-Krise".

Die Folgen des Kriegs in der Ukraine fordern die mittelständischen Unternehmen aktuell heraus. Dennoch sehen die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Energieverknappung und Inflation nicht ihre größten Herausforderungen. Laut unserer Befragung für das Zukunftspanel Mittelstand 2022 stellt weiterhin der Fachkräftemangel die am häufigsten genannte Herausforderung dar. Mehr hierzu lesen Sie im Beitrag "Zukunftspanel Mittelstand 2022: Unternehmen sehen im Fachkräftemangel die größte Herausforderung".

Schöne und erholsame Weihnachtstage sowie einen guten Start in das neue Jahr 2023 wünscht Ihnen

Ihre

Prof. Dr. Friederike Welter
Präsidentin des IfM Bonn


Familienunternehmen und KMU profitierten von den staatlichen Maßnahmen während der Corona-Krise

Die Wachstumsraten sowohl in den Familienunternehmen als auch in den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) reichten in 2021 nicht aus, um die schlechtere Entwicklung ihrer Unternehmen in 2020 auszugleichen. Entsprechend erholten sie sich weniger gut von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie als die großen und die managergeführten Unternehmen. Allerdings spielte die Wirtschafts-zweigzugehörigkeit eine große Rolle für die jeweilige Krisenbetroffenheit. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IfM Bonn hatten für die Studie "Mittelständische Unternehmen in der Covid-19-Pandemie - Betroffenheit von und Umgang mit der Krise" die Umsatz-, Gewinn- und Liquiditätsentwicklungen aller Unternehmen in 2020 und 2021 untersucht.

Eigene betriebliche Maßnahmen vor staatlichen Unterstützungsmaßnahmen

Um die unternehmerische Zukunft zu sichern, ergriffen die betroffenen Familienunternehmen häufiger betriebliche Maßnahmen als managergeführte Unternehmen: Sie verschoben oder strichen Investitionen, reduzierten die Löhne ihrer Angestellten oder erhöhten die Preise. Zugleich nutzten die Familienunternehmen auch häufiger als nicht-mittelständische Unternehmen steuerliche Hilfen wie Steuerstundung und Erstattung der Steuervorauszahlung für 2020 sowie nicht-steuerliche Unterstützungsmaßnahmen wie die Soforthilfe oder das Kurzarbeitergeld. Insgesamt deuten die Studienergebnisse darauf hin, dass die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen vor allem bei denjenigen angekommen sind, die sie auch benötigten.

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Zukunftspanel Mittelstand 2022: Unternehmen sehen im Fachkräftemangel die größte Herausforderung

Zum zweiten Mal nach 2021 haben die Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen den zunehmenden Fachkräftemangel auch in 2022 am häufigsten als große Herausforderung bezeichnet. Erst dahinter folgten "Klimawandel und Nachhaltigkeit", "Energieversorgung und -sicherheit", "Digitalisierung" und "Inflation/Krisen". Angesichts der geopolitischen Krisen wird dagegen die Herausforderung "Innovation und Wachstum" deutlich seltener als eine vorrangige Aufgabe wahrgenommen. Zu diesem Ergebnis kommt die Befragung von mehr als 1.000 Führungskräften für das "Zukunftspanel Mittelstand 2022".

Rangliste der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen

Rangliste der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen

Existentielle Bedrohung nicht ausgeschlossen

Im Laufe der Befragung, die von Anfang Juli bis Ende August stattfand, gewannen zwar die Themen "Energiekrise" und "Inflation" an Beachtung. Gleichwohl blieb der "Fachkräftemangel/Demografische Wandel" die TOP-Herausforderung.

Bedeutung der Handlungsfelder im Zeitverlauf

Bedeutung der Handlungsfelder im Zeitverlauf

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Nicht jeder Unternehmensverkauf ist lukrativ

In den Branchen, in denen typischerweise Immobilien zum Betriebsvermögen gehören, sowie in den Freien Berufen erzielen Verkäuferinnen und Verkäufer von Unternehmen und Unternehmensanteilen Höchstwerte. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Unternehmensveräußerungen – Verbreitung, Gewinne und Trends", in der erstmals empirisch den Fragen nachgegangen wird, wie viele Unternehmen jährlich in Deutschland verkauft werden – und welche Veräußerungsgewinne dabei erzielt werden. Hierfür wurden Steuerangaben zum Veräußerungsgewinn – der Verkaufspreis minus Verkaufskosten und Buchwert des Betriebsvermögens – ausgewertet. Das Ergebnis: In 2016 verkauften rund 150.000 Frauen und Männer Unternehmen oder Anteile an einer Gesellschaft. Insgesamt summierten sich in diesem Jahr die zu versteuernden Veräußerungsgewinne auf über 12 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Veräußerungsgewinn vor der Besteuerung lag bei 83.000 Euro. Insgesamt erzielten jedoch deutlich weniger Veräußerungen einen hohen Gewinn als einen niedrigen oder sogar keinen Gewinn.

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Interview: Die Politik sollte stets die Folgen für die KMU mitdenken

Dr. Markus Rieger-Fels
Dr. Markus Rieger-Fels

Die Erhebung von Nachhaltigkeitsinformationen gewinnt in mittelständischen Unternehmen an Bedeutung – nicht zuletzt, weil diese zukünftig aufgrund der Vorgaben der EU-Kommission veröffentlicht werden müssen. Aber auch bei der Kreditaufnahme werden Informationen über nachhaltiges Wirtschaften zunehmend wichtig, wie die Studie "Die Förderung nachhaltiger Finanzierung durch die EU – Auswirkungen auf den Mittelstand" zeigt. Die IfM-Wissenschaftler haben diese im Auftrag der regionalen Sparkassen und Volksbanken in Siegen-Wittgenstein und Olpe und der IHK Siegen erstellt. Im Gespräch mit Dr. Jutta Gröschl (Newsletter-Redaktion) stellt Dr. Markus Rieger-Fels die wichtigsten Ergebnisse vor:

NL-Redaktion:"Herr Dr. Rieger-Fels, kleine und mittlere Unternehmen werden erst ab 2026 durch die EU-Regulierungen dazu verpflichtet, Nachhaltigkeitsinformationen in ihrem Lagebericht zu veröffentlichen, und auch dann nur, wenn sie sich über den Kapitalmarkt finanzieren. Warum sind KMU auch ohne Berichtspflicht und auch schon jetzt von diesen Regulierungen betroffen?"

Dr. Markus Rieger-Fels: "Die Unternehmen müssen – völlig unabhängig von ihrer Kapitalmarktorientierung – als Zulieferer ihren Großkunden schon heute eine Reihe an Informationen bereitstellen. Die EU-Regulierung wird gemeinsam mit dem deutschen Lieferkettengesetz diese Informationsbedarfe stark ausweiten. Zugleich sehen die KMU sich aber auch mit einem höheren Informationsbedarf der Finanzierungspartner konfrontiert, da Banken und Sparkassen von den Aufsichtsbehörden angehalten sind, Nachhaltigkeitsaspekte zunehmend bei der Kreditvergabe zu berücksichtigen."

NL-Redaktion:"Führt die Bereitstellung der Daten zu mehr Bürokratiebelastung?"

Dr. Markus Rieger-Fels: "Ja und Nein. In den Unternehmen werden bereits eine Reihe an Verbrauchsdaten erhoben, wie etwa für Strom, Wasser oder Treibstoff. Die zusätzliche Bürokratiebelastung ist in diesem Bereich also begrenzt. Nachholbedarf besteht hingegen bei der Erfassung der eigenen CO₂-Emissionen sowie bei der Aufschlüsselung von Verbrauchs- und Emissionsdaten auf einzelne Kunden und Aufträge. Darin sehen die Unternehmen einen deutlich höheren Aufwand auf sich zukommen."

NL-Redaktion: "Ihrer Studie zufolge planen 2 von 3 Unternehmen in den kommenden 3 Jahren in mehr Nachhaltigkeit zu investieren. Dafür werden viele von ihnen auch Bank- und Förderkredite beantragen. Gibt es Faktoren, die den Zugang zu Fremdkapital erschweren könnten?"

Dr. Markus Rieger-Fels: "Auf jeden Fall. Noch immer wissen viele Unternehmerinnen und Unternehmer nicht, inwiefern der Markt beispielsweise Investitionen in grünere Produktionsprozesse honorieren wird. Auch erschwert die mangelnde Infrastruktur wie fehlender Zugang zu grünem Strom und Wasserstoff die Planbarkeit und Beurteilung der Rentabilität dieser Investitionen."

NL-Redaktion: "Sie sehen zudem in der Umsetzung der Taxonomie einen Webfehler. Warum?"

Dr. Markus Rieger-Fels: "Der Webfehler liegt darin, dass sich Kredite an KMU aktuell negativ auf die Nachhaltigkeitsbilanz einer Bank auswirken. Dieser Fehler muss zeitnah beseitigt werden, da den KMU unnötige Kredithürden drohen. Dies könnte dazu führen, dass die KMU Investitionen in nachhaltige Technologien nicht oder nur im geringeren Maße umsetzen. Letztendlich wird so das Gegenteil dessen erreicht, was die EU-Regulierung eigentlich zum Ziel hat: die Finanzierung der Nachhaltigkeitstransformation zu fördern."

Die Studie "Die Förderung nachhaltiger Finanzierung durch die EU – Auswirkungen auf den Mittelstand" finden Sie auf der Internetseite des IfM Bonn hier.

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NUI 2021: Landkreis München bleibt an der Spitze

Auch im vergangenen Jahr bot der Landkreis München scheinbar die besten Voraussetzungen, um ein neues Gewerbe zu gründen bzw. mit einem Unternehmen dorthin umzuziehen. Zu diesem Ergebnis kommt das NUI (Neue Unternehmerische Initiative)-Regionenranking. An zweiter Stelle folgte die kreisfreie Stadt Baden-Baden und dahinter der Landkreis Miesbach sowie die kreisfreien Städte Passau und Leverkusen.

Insgesamt zählen neun Landkreise und kreisfreie Städte in Bayern, fünf Regionen in Hessen, die Städte Düsseldorf und Leverkusen in Nordrhein-Westfalen, die Bundeshauptstadt Berlin, die kreisfreie Stadt Baden-Baden in Baden-Württemberg, der Landkreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein und der Landkreis Teltow-Fläming in Brandenburg zu den zwanzig Höchstplatzierten.

Im Rahmen des NUI-Regionenrankings ermitteln die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IfM Bonn jährlich, wie viele haupt- und nebenerwerbliche Gründungen sowie Übernahmen und Zuzüge von Gewerbebetrieben in einer Region pro 10.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter neu angemeldet wurden. In geringerem Maße kann sich folglich auch die Entwicklung der erwerbsfähigen Bevölkerung auf den NUI-Wert auswirken.

NUI-Regionenranking: räumliche Verteilung

NUI-Regionenranking: räumliche Verteilung

Das NUI-Regionenranking mit der interaktiven Deutschlandkarte finden Sie hier.

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Festanstellung sichert hybriden Selbstständigen häufig Einkommen – und Altersabsicherung

Bei den meisten hybriden Selbstständigen (90 %) liegt der Arbeitsschwerpunkt auf der abhängigen Tätigkeit – in nur gut jeder 10. hybriden Selbstständigkeit wird vorrangig die selbstständige Tätigkeit ausgeübt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Die Einkommenssituation von hybriden Selbstständigen", die das Forschungsnetzwerk Alterssicherung gefördert hat. Ziel war es, die Bedeutung der hybriden Selbstständigkeit sowie die Altersvorsorgefähigkeit der Personen in dieser Erwerbsform zu untersuchen. Schließlich ist sowohl die Anzahl der hybriden Selbstständigen als auch ihr Anteil an allen Erwerbstätigen seit der Jahrtausendwende deutlich gestiegen: Waren in 2001 noch rund 2,46 Millionen Personen in dieser Erwerbsform tätig, gab es in 2016 bereits 3,39 Millionen hybride Selbstständige.

Arbeitslohn plus Gewinneinkünfte

Fast zwei von drei hybriden Selbstständigen erzielten zwischen 2001 und 2018 einen Bruttolohn zwischen 30.001 und 60.000 Euro. Jeder Sechste von ihnen verfügte zusätzlich noch über Gewinneinkünfte von mehr als 5.400 Euro. Gut 18 % der hybriden Selbstständigen gehen hingegen nur einer geringfügigen abhängigen Beschäftigung nach, sodass nur Minimalbeträge in die gesetzliche Rentenversicherung einbezahlt werden. Gleichwohl ist auch bei ihnen nicht auszuschließen, dass weitere Einkünfte wie beispielsweise aus Vermietung und Verpachtung zur Altersabsicherung beitragen.

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Aktualisierte IfM-Statistiken auf einen Blick

In den vergangenen Wochen wurde folgende Statistik auf der Internetseite des IfM Bonn aktualisiert:

KMU im EU-Vergleich

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Vorschau:

Im Forschungsnewsletter 1/2023 können Sie u. a. lesen,

wie innovativ die Unternehmen während der Corona-Pandemie waren – und inwiefern sie diese Innovationen beibehalten haben,
auf welche Klimarisiken sich die mittelständischen Unternehmen einstellen bzw. auf welche Weise sie diesen vorbeugen und
wie die Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau mit den bürokratischen Anforderungen umgehen.

Der Newsletter wird am 17. März 2023 versandt.

Aktuelles aus dem IfM Bonn

Roundtable on SMEs im Zeichen der ökologischen Transformation
Im Rahmen des Roundtable on SMEs diskutierten Mitte Oktober international renommierte Entrepreneurshipforscherinnen und -forscher ihre aktuellen Forschungsergebnisse mit Vertreterinnen und Vertretern aus Mittelstandspolitik und Wirtschaft. In ihrer Einführung hob Prof. Dr. Friederike Welter den Beitrag der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) für die Gesellschaft und für die Volkswirtschaft in Deutschland hervor: "Jede unternehmerische Betätigung sorgt durch Schaffung von Aus- und Arbeitsplätzen für Einkommen. Familienunternehmerinnen und Familienunternehmer, die sich in einer besonderen Verantwortung für ihr Unternehmen und ihre Belegschaft sehen, wirken zudem stabilisierend in der Krise und treiben vielfach aufgrund ihrer individuellen Wertvorstellungen die Umsetzung von ökologischen Zielen voran."

Gleichwohl gibt es nach Aussagen von Dr. Céline Kauffmann (OECD Centre for Entrepreneurhip, SMEs, Regions and Cities) weiterhin Hürden im ökologischen Transformationsprozess, die die KMU daran hindern, nachhaltiger zu werden. "Dazu gehören ein begrenzter Zugang zu Ressourcen – einschließlich Finanzmittel – und die Unsicherheit darüber, ob sich eine ökologische Umstellung lohnt", so die OECD-Vertreterin. Dr. Harald Wieser (KMU Forschung Austria) merkte in diesem Zusammenhang an, dass die Klimapolitik noch zu wenig die Heterogenität und die Besonderheiten der kleinen und mittleren Unternehmen beachte. Der Unternehmenspolitik komme daher eine besonders wichtige Rolle in der Transformation zu, ambitionierte klimapolitische Ziele in die diversen Alltagsrealitäten der Unternehmen zu übersetzen.

Digitale Technologien können ökologische Transformation unterstützen

Nach Ansicht von Prof. Dr. Effie Kesidou (Leeds University Business School & Enterprise Research Centre/UK) fällt es Unternehmerinnen und Unternehmern deutlich leichter, ihre Innovationsaktivitäten im Hinblick auf ökologische Nachhaltigkeit voranzutreiben, wenn sie digitale Technologien und Kompetenzen nutzen. Dies habe eine Umfrage in Großbritannien deutlich gezeigt.

Welche Rolle generell die digitale Transformation während der Corona-Pandemie gespielt hat, legte Prof. Dr. Erik Stam (Universität Utrecht/Niederlande) dar. Demnach führen Regionen mit starken unternehmerischen Ökosystemen den digitalen Wandel an. Zugleich bestätigte Prof. Dr. Paul Steffens (University of Adelaide/Australien) in seinem Vortrag, dass Krisen die Fähigkeit von Unternehmerinnen und Unternehmern verstärken, adäquat auf diese Situationen zu reagieren. Dies habe der Umgang von Unternehmerinnen und Unternehmern in Dänemark mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie gezeigt.

IfM Bonn auf der RENT 2022
Der Mittelstand leistet nicht nur in Krisenzeiten einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, sondern er trägt auch generell zur Zukunftsfähigkeit und Krisenfestigkeit von Regionen bei. Auf der Konferenz Research in Entrepreneurship and Small Business (RENT) Mitte November in Neapel stellte Dr. Susanne Schlepphorst in ihrem Vortrag dar, auf welche Weise Familienunternehmen mit Kommunen kooperieren – und die gesellschaftliche Wertschöpfung dadurch erhöhen. Prof. Dr. Friederike Welter präsentierte gemeinsam mit Dr. Simone Schmid (Universität Siegen) die Forschungsergebnisse des Studienprojekts "Der Aufstieg und Fall des Unternehmertums in der Öffentlichkeit: Wie Medien das Bild des Unternehmertums in Deutschland prägen".

Forschungsdialog in Siegen
Im Rahmen des Luncheon der Fakultät "Wirtschaftswissenschaften, Wirtschaftsinformatik und Wirtschaftsrecht" an der Universität Siegen stellte Dr. Sebastian Nielen Mitte Oktober Forschungsergebnisse der Studie "Die Förderung nachhaltiger Finanzierung durch die EU – Auswirkungen auf den Mittelstand" vor. Dr. Christian Dienes präsentierte erste Befragungsergebnisse des Projekts "Anpassung an den Klimawandel: spezifische Herausforderungen für KMU". Zudem wies Projektkoordinator Dr. Christian Schröder auf die Möglichkeit der Datennutzung des IfM Bonn hin und zeigte weitere mögliche Forschungskooperation mit der Fakultät auf.

Forschungsergebnisse des IfM Bonn auf dem G-Forum
Dr. Olivier Butkowski legte auf der Interdisziplinären Jahreskonferenz zu Entrepreneurship, Innovation und Mittelstand (G-Forum) Ende September in Dresden dar, dass hybride Selbstständigkeit bislang ein unterschätztes Phänomen ist. Dr. André Pahnke ging der Frage nach, inwieweit sich eine gewünschte Nachfolge tatsächlich realisieren lässt. Dr. Markus Rieger-Fels präsentierte die Forschungsergebnisse der IfM-Studie "Mittelständische Unternehmen in der Covid-19-Pandemie – Betroffenheit von und Umgang mit der Krise". Dr. Sebastian Nielen berichtete über "Die Vorteile der Fluktuation von Forschern für die verschiedenen Arten von Innovation". Zudem leitete er die Session "Innovation Process".

Zu Gast im IfM Bonn
Noch immer unterscheidet sich der Umfang der Innovationsaktivitäten im Osten und im Westen Deutschlands. In seinem Vortrag "Ein Erbe des Sozialismus? Innovationsaktivitäten in Ost- und Westdeutschland 1877 bis 2014", zeigte Prof. Dr. Michael Fritsch (Friedrich-Schiller-Universität Jena) im Wissenschaftsforum des IfM Bonn die Entwicklung insbesondere seit der deutschen Wiedervereinigung anhand der Patentanmeldungen je 10.000 Einwohner auf.

Besuch Herr Wehnert
Fabian Wehnert(BDI;links) zu Gast im IFM-Bonn

Welche Themen beschäftigen aktuell den Mittelstand, welche fordern ihn zukünftig heraus? Über diese Frage diskutierte Ende Oktober Fabian Wehnert, Abteilungsleiter Mittelstand und Familienunternehmen beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des IfM Bonn.

Policy Brief: Neue Veröffentlichung
Lässt sich das Fünf-Faktoren Modell der Persönlichkeit – Grad der Extraversion und der zwischenmenschlichen Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit im Tun, emotionale Stabilität und Offenheit für neue Erfahrungen – auch in der Gründungs- und Mittelstandsforschung einsetzen? Dieser Frage gehen Dr. Petrik Runst und Dr. Jörg Thomä (beide Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen) in ihrem Policy Brief "Der Prototypenansatz – ein neuer Blick auf die Rolle von Persönlichkeit für unternehmerisches Handeln" nach.


Externe Veröffentlichungen

Wie Familienunternehmen in Europa mit Krisen umgehen

Die Familienunternehmen in Europa stehen aktuell vor der Bewältigung vieler Herausforderungen. Wie können sie diese meistern? Und wie kann die Mittelstandspolitik sie hierbei unterstützen? Auf Basis ihrer jeweiligen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse analysieren Prof. Dr. Friederike Welter, Prof. Dr. Alfredo de Massis (Freie Universität Bozen/Italien), Prof. Dr. Arnis Sauka (Stockholm School of Economics, Riga/Lettland) und Prof. Dr. Ute Stephan (King‘s Business School London/UK) in ihrem Beitrag "Von einer Krise zur nächsten? Familienunternehmen im 21. Jahrhundert" die aktuelle Situation der Familienunternehmen und geben konkrete Handlungsempfehlungen für die Wirtschaftspolitik. Der Beitrag ist in der Zeitschrift Perspektiven der Wirtschaftspolitik (Vol. 22, Issue 4) erschienen.

Weibliches Unternehmertum im Forschungsüberblick

Seit etlichen Jahren finden die Unternehmen von Frauen und ihr wirtschaftlicher Beitrag sowohl in der Forschung als auch in der Politik zunehmende Beachtung. In ihrem Beitrag "Female Entrepreneurship" für das "Handbook of Labor, Human Resources and Population Economics" geben Prof. Dr. Friederike Welter und Jessica Espinoza Trujano (Universität Siegen) einen Überblick über die wichtigsten aktuellen Forschungsergebnisse.

Folgen der Pandemie auf das akademische Leben

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf das akademische Leben und die Entrepreneurship-Forschung ausgewirkt? Welche Chancen haben sich im Zuge der Krise ergeben? In ihrem Beitrag "Dreaming of a Different Future" für das Buch "The Covid-19 Crisis and Entrepreneurship. Perspectives and Experiences of Researchers, Thought Leaders, and Policymakers" gibt Prof. Dr. Friederike Welter ihre Beobachtungen und Erfahrungen während des ersten Pandemiejahres wieder.


Die Forschungsergebnisse des IfM Bonn – (inter-)national präsent

Wie innovativ sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Krisenzeiten? Wie wirkt sich dies auf die wirtschaftliche Entwicklung und den gesellschaftlichen Beitrag des Mittelstands aus? Antworten auf diese Fragen gab Dr. Siegrun Brink Mitte November beim Strategiekreis der Offensive Mittelstand in Berlin.

In welcher Form sich die bürokratische Belastung bei der grenzüberschreitenden Arbeitnehmerentsendung in der EU zeigt, legte Michael Holz Ende September in seinem Vortrag im Bund-Länder-Ausschuss in Berlin dar.

Dr. Annette Icks stellte im Bund-Länder-Ausschuss Ende September die Ergebnisse des "Zukunftspanels Mittelstand 2022" vor.

Wie hat sich der Mittelstand während der beiden Corona-Jahre entwickelt? Mit welchen Herausforderungen sehen sich die Unternehmen aktuell konfrontiert? Antworten auf diese und weitere Fragen gab Dr. Rosemarie Kay basierend auf den aktuellen IfM-Studien im Gesprächskreis Mittelständische Heizungsindustrie Mitte November in Frankfurt am Main.

Im Rahmen der Veranstaltung "Welche Politik stützt Gründerinnengeist", die gemeinsam vom OECD Centre Berlin und dem Bundesverband für die Freien Berufe (BFB) veranstaltet wurde, diskutierte Peter Kranzusch mit zwei Gründerinnen, der Chefvolkswirtin der Kreditanstalt für Wiederaufbau und BFB-Präsidenten Friedemann Schmidt über die Gründungsneigung von Frauen.

Dr. Markus Rieger-Fels zeigte im Bund-Länder-Ausschuss Mittelstand Ende September in Berlin auf, wie sich die europäische Gesetzgebung zur nachhaltigen Finanzierung auf die mittelständische Wirtschaft auswirkt. Ebenso stellte er auf dem Roundtable von NRW.Innovationspartner die Forschungsergebnisse der Studie "EU Regulierung zur Nachhaltigen Finanzierung: Auswirkungen auf den Mittelstand" vor.

Beim 76. Deutschen Betriebswirtschaftlertag der Schmalenbach Gesellschaft Ende September stellte Dr. Nadine Schlömer-Laufen gemeinsam mit Johanna Neuhoff (Oxford Economics) die Forschungsergebnisse der Studie "Unternehmensnachfolge im Baugewerbe" im Arbeitskreis Baubetriebswirtschaft vor, die die beiden Institute für das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung erstellt haben.

Auf der Kuratoriumssitzung der Impuls-Stiftung Ende November berichtete Rebecca Weicht über die Ergebnisse der Studie "Bürokratiekosten von Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau". Im Rahmen der Obermeistertagung des Landesverbands Bayerischer Bauinnungen stellte sie Mitte Oktober online die Ergebnisse der Studie "Unternehmensnachfolge im Baugewerbe" vor, die das IfM Bonn gemeinsam mit Oxford Economics im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung erarbeitet hat.

Prof. Dr. Friederike Welter hielt Ende November den Impulsvortrag auf der Arbeitssitzung "Zukunft Mittelstand" des Wirtschaftsforums der SPD e.V. in Berlin.


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