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Entwicklungsverläufe von mittelständischen Unternehmen - Gründungsforschung | 2013 Das Gründungsverhalten von Frauen und erwerbsbiographische Einflüsse – Eine Längsschnittanalyse

Abgeschlossenes Forschungsprojekt

Ausgangslage/Problemstellung

Unternehmensgründungen gelten als wichtige Triebfeder für den wirtschaftlichen Strukturwandel und damit als Quelle für mehr Wachstum und Beschäftigung. Deshalb steht seit jeher die Frage nach der individuellen Neigung, ein Unternehmen zu gründen, im Fokus der Forschung. In den letzten Jahren wurden vermehrt genderspezifische Unterschiede im Gründungsverhalten untersucht. Zwar ist der Frauenanteil an den Gründungen in den letzen Jahren stetig angestiegen. Gleichwohl ist nach wie vor eine geringere Gründungsneigung von Frauen im Vergleich zu Männern zu konstatieren: Gemäß KfW-Gründungsmonitor liegt der Frauenanteil an den Gründungen im Jahr 2011 bei 41,5 % und damit weiterhin unter dem Frauenanteil an den Erwerbstätigen von 46,2 %.

Zahlreiche Studien sind den Ursachen der geringeren Gründungsneigung von Frauen bereits nachgegangen. Insbesondere die formale Ausbildung, die Berufs-, die Branchen- und die Selbstständigkeitserfahrung, die Dauer einer Betriebszugehörigkeit von abhängig Beschäftigten und – im Kontext des geplanten Projektes besonders bedeutsam – Unterbrechungen in der Erwerbsbiografie (z.B. wegen Kindererziehung) wurden als Einflussfaktoren für die berufliche Selbständigkeit identifiziert (z.B. Lauxen-Ulbrich/Leicht 2004; Strohmeyer 2004). Eine umfassende theoretische und empirische Analyse des genderspezifischen Einflusses dieser einzelnen Faktoren auf den individuellen Gründungsprozess (von der Gründungsneigung bis zum Gründungsvollzug) fehlt bislang jedoch. Ebenso steht eine systematische und vor allem genderorientierte Analyse des Einflusses von ausbildungs- und erwerbsbiografischen Verläufen aus.

Forschungsziel/Vorgehensweise

Ziel des vorgeschlagenen Forschungsvorhabens ist es, tiefer gehende und geschlechtsspezifische Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen der Erwerbsbiographie und den einzelnen Phasen der Gründung (Intention, Vollzug) zu gewinnen. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf die Identifizierung möglicher geschlechtsspezifischer Hemmnisse, die sich aus der Ausbildungs- und Berufsbiographie ergeben, gelegt.

Als Datenbasen werden das Gründerpanel des IfM Bonn sowie das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) herangezogen. Bei beiden Datenquellen handelt es sich um umfangreiche Längsschnittdatensätze, die eine nach Gründungsphasen differenzierende Analyse des geschlechtsspezifischen Gründungsverhaltens ermöglichen. Geprüft wird auch, ob der Datensatz ALWA (Arbeiten und Leben im Wandel), der umfassende erwerbsbiografische Informationen von rund 10.000 Personen umfasst, als Datenquelle einbezogen werden kann.