Ausgangslage/Problemstellung
Die zunehmende Virtualisierung und (globale) Vernetzung in Verbindung mit dem technologischen Fortschritt tragen dazu bei, dass sich die herkömmlichen Unternehmensstrukturen auflösen und die Leistungserstellung weniger an einen Standort gebunden ist. So haben internationale Wertschöpfungsketten und die Kooperation in (virtuellen) Netzwerken für den Mittelstand in Deutschland an Bedeutung gewonnen. Virtualisierung und Digitalisierung begünstigen aber auch das Eindringen von Großunternehmen in vormals mittelständisch geprägte Branchen, während gleichzeitig der Trend zum fairen und verantwortungsvollen Konsum neue Anforderungen an die globale Produktion stellt.
Forschungsziel/Vorgehensweise
Dieses Projekt wird der Frage nach der heutigen Rolle und der zukünftigen Positionierung des Mittelstands in globalen Wertschöpfungsketten und Netzwerken nachgehen. Dies schließt die Frage ein, inwieweit Mittelständler aus Deutschland aufgrund ihrer Position in einer globalen Wertschöpfungskette zur Abwanderung in das Ausland gezwungen werden (können). Zwei Arbeitsschritte sind vorgesehen: eine systematische Analyse der vorhandenen Studien zur globalen Wertschöpfung und Vernetzung im Mittelstand, einschließlich der Sichtung vorhandener empirischer Evidenz bzw. Datenbanken auf ihre Eignung zur Erfassung mittelständischer Strukturen, sowie eine qualitative Untersuchung von (zwei bis drei) ausgewählten Wertschöpfungsketten bzw. Netzwerken, unter Berücksichtigung verschiedener Branchen. In Abhängigkeit von den Ergebnissen des Projektes wird in 2016 eine Weiterführung mittels einer eigenen empirischen Erhebung geprüft.
Das Forschungsprojekt wird begleitet durch ein Projektseminar an der Universität Siegen unter Leitung von Prof. Dr. Friederike Welter und Dr. Simone Chlosta (Laufzeit Wintersemester 2014-15 und Sommersemester 2015), im Masterstudiengang "Entrepreneurship and SME-Management".