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Entwicklungsverläufe von mittelständischen Unternehmen - Unternehmensnachfolge | 2016 Unternehmerisches Verhalten im Zuge der Unternehmensnachfolge

Abgeschlossenes Forschungsprojekt

Ausgangslage/Problemstellung

Das Thema Unternehmensnachfolge genießt seit Jahren hohe Aufmerksamkeit, auch weil mit dem Scheitern einer Unternehmensnachfolge die Vermutung eines volkswirtschaftlichen Schadens, vor allem der Verlust von Arbeitsplätzen, verbunden wird. Wie groß dieser Schaden ist, ist nicht bekannt und auch nicht ohne weiteres zu bestimmen.

Aus früheren Untersuchungen ist bekannt, dass Unternehmen im Vorfeld einer Unternehmensnachfolge dazu neigen, Investitionen einzuschränken oder ganz zu unterlassen. Zu vermuten ist, dass auch Investitionen in das Humankapital (Aus- und Weiterbildung) zurückgefahren werden, die Innovationstätigkeit eingeschränkt wird und organisatorische Veränderungen unterbleiben. Zugleich halten die vor der Übergabe stehenden Unternehmen an ihren Mitarbeitern fest. All dies zusammen genommen verschlechtert die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und damit ihre Attraktivität für potenzielle Unternehmer und führt unter Umständen zum Scheitern der Übergabe, weil sich kein Übernehmer findet. Eine Übergabe kann aber auch scheitern, wenn es dem Übernehmer nicht gelingt, die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens durch geeignete Maßnahmen wieder herzustellen. Frühere Untersuchungen deuten darauf hin, dass dieses Umsteuern gelingt, legen aber nicht dar, welche Maßnahmen die Unternehmen im Einzelnen, z.B. Produkt- oder Prozessinnovationen, organisatorische Änderungen, personelle Maßnahmen (Aus- und Weiterbildung, Personalabbau), ergreifen.

Forschungsziel/Vorgehensweise

Ziel des vorgeschlagenen Projektes ist es, verschiedene Aspekte, die für die Beurteilung des Nachfolgegeschehens von Bedeutung sind, näher zu beleuchten und auf diese Weise Anhaltspunkte dafür zu gewinnen, inwiefern Unternehmen im Zuge der Unternehmensnachfolge ihre Marktposition verschlechtern und welchen Beitrag sie durch eigenes Tun hierzu leisten.

Als Datenbasis dient das IAB-Betriebspanel, in dem im Jahre 2012 eine Reihe von Fragen zur Unternehmensnachfolge zusätzlich zu dem regulären, umfangreichen Fragenkatalog erhoben wurde. Das IAB-Betriebspanel hat zwei elementare Vorzüge gegenüber herkömmlichen Nachfolgebefragungen. Erstens erlaubt es aufgrund seines Längsschnittcharakters die Verfolgung von Unternehmen über einen längeren Zeitraum, sowohl vor als auch nach der Unternehmensübergabe. Und zweitens handelt es sich um eine Mehrthemenbefragung, sodass die Informationen keine Verzerrung in Abhängigkeit vom Befragungsthema aufweisen.