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Strategische Unternehmensführung | 2010 Familienunternehmen und Unternehmensberatung - Eine empirische Bestandsaufnahme

Abgeschlossenes Forschungsprojekt

Untersuchungsziel

Allgemein hält sich die Vermutung, dass Familienunternehmen eine grundsätzlich ablehnende Haltung gegenüber Unternehmensberatungen aufweisen. Diese These konnte das IfM Bonn in Zusammenarbeit mit dem Wittener Institut für Familienunternehmen auf ihren empirischen Gehalt überprüfen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand dabei die Frage, ob Familienunternehmen Leistungen von Unternehmensberatungen anders nutzen als nicht familiengeführte Unternehmen.

Ergebnisse

Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass der Anteil an familiengeführten Unternehmen, die in der Vergangenheit mit Beratungsunternehmen zusammengearbeitet haben, nicht signifikant von dem managementgeführter Unternehmen abweicht. Auch hinsichtlich der Themenfelder, in denen Berater zum Einsatz kommen, unterscheiden sich Familienunternehmen nicht von ihren managementgeführten Pendants. So zählen in beiden Unternehmenstypen die Einführung neuer Technologien im Produktions- und IT-Bereich zu den klassischen Bereichen, in denen Leistungen externer Know-how-Träger eingekauft werden. Das Kerngeschäft, wie die Entwicklung neuer Produkte oder die Erschließung neuer Märkte, verbleiben hingegen als strategische unternehmerische Entscheidungen im Unternehmen.

Die Entscheidung, Beratungsleistungen in Anspruch zu nehmen, ist weniger durch den Unternehmenstyp als vielmehr durch die im Unternehmen vorhandenen Rahmenbedingungen und die verfügbaren Ressourcen determiniert: Das gängige Vorur-teil, dass mittelständische bzw. Familienunternehmen der Inanspruchnahme von Beratung grundsätzlich kritisch gegenüberstehen, kann diese Studie nicht belegen. Vielmehr scheint sich zu bestätigen, dass Familienunternehmen Beratungsangebote gezielt suchen und in Anspruch nehmen, wenn betrieblicher Bedarf vorhanden ist.