Ausgangslage/Problemstellung
In den vergangenen Jahren stiegen die Investitionen in deutsche FinTechs kontinuierlich an. Die zumeist jungen Unternehmen verbinden innovative Technologien mit Finanzdienstleistungen in den Bereichen Finanzierung, Vermögensmanagement, Zahlungsverkehr und Versicherungen. Sie nutzen dabei digitale Technologien, um eine bessere Bedienbarkeit, Effizienz, Transparenz oder Automatisierung für ihre Kunden und Kundinnen zu erreichen. Diese Vorteile bergen möglicherweise auch Chancen für mittelständische Unternehmen – etwa einen schnelleren Zugang zu finanziellen Mitteln durch einen effizienteren Kreditvergabeprozess. So gibt es bereits zahlreiche Angebote von FinTechs für unterschiedliche Zielgruppen innerhalb des Mittelstands. In der Praxis verzeichnen zuletzt etwa Lending-Plattformen stark steigende Umsatzvolumina. Eine systematische Analyse, wie und in welchem Umfang mittelständische Unternehmen von den unterschiedlichen FinTech-Geschäftsmodellen profitieren bzw. profitieren könnten, liegt bisher nicht vor.
Forschungsziel/Vorgehensweise
Das Projekt zielt zum einen darauf ab zu klären, inwieweit die Angebote von FinTechs geeignet sind, etwaige Finanzierungsprobleme mittelständischer Unternehmen zu lösen und ihnen somit bessere Finanzierungsmöglichkeiten zu bieten als traditionelle Kreditinstitute. Konkret sollen die Potenziale und die Nutzung unterschiedlicher FinTech-Geschäftsmodelle für den Mittelstand systematisch untersucht und eingeordnet werden. Zum anderen soll das Verhältnis zwischen FinTechs und traditionellen Kreditinstituten in den Blick genommen werden, um abzuschätzen, welche Auswirkungen das Aufkommen der FinTechs auf die zukünftige Mittelstandsfinanzierung haben könnte. Als Basis sollen neben einer umfangreichen Markt- und Literaturanalyse qualitative Interviews mit Fintech-Unternehmen und Experten dienen.