Ausgangslage/Problemstellung
Zahlreiche Untersuchungen zeigen auf, dass der Internationalisierungsgrad von KMU mit positiven Effekten für das nationale Wirtschaftswachstum, die Beschäftigung und den Wohlstand verbunden ist. Allerdings ist die Datenlage zum Internationalisierungsgrad der KMU sowie zu deren Hemmnissen bei der Erschließung von Auslandsmärkten keineswegs ausreichend, um zielgerichtete Unterstützungsaktivitäten bestmöglich gestalten zu können.
Ziel des Projektes
Ziel des Forschungsprojekts war es, mittels einer repräsentativen Befragung eine fundierte Datengrundlage über den Internationalisierungsgrad von KMU zu schaffen, die möglichst differenzierte Aussagen zum Internationalisierungsgrad (nach Unternehmensgröße), zu den Wirtschaftssektoren sowie zu den bisher und künftig bevorzugten Internationalisierungsformen und Zielregionen zulässt. Ferner wurden die Motive und Hemmnisse für den Schritt auf Auslandsmärkte sowie die Möglichkeiten der Überwindung von Internationalisierungshemmnissen analysiert.
Ergebnisse
Im Jahr 2010 waren mindestens 345.000 KMU als Exporteure und 512.000 als Importeure tätig. Insgesamt gut 11% aller Unternehmen werden von der Statistik als Exporteure von Waren ausgewiesen (Import: 17%). Im Verarbeitenden Gewerbe liegt die Exporteurquote der KMU bei fast 30%. Der Anteil der Exporteure je Unternehmensgrößenklasse steigt mit der Unternehmensgröße: von 9% bei Kleinstunternehmen, 47% bei Kleinunternehmen bis auf 68% bei mittleren Unternehmen. Oberhalb eines Jahresumsatzes von 2 Mio. € exportiert somit gut jedes zweite KMU Waren ins Ausland. KMU sind dabei in gleicher Anzahl inner- und außerhalb der EU im Exportgeschäft aktiv.
Das Forschungsprojekt stellt in drei Projektberichten heraus, inwieweit KMU – gemäß der Definition der EU – an den Internationalisierungsprozessen beteiligt sind:
- In der Veröffentlichung Daten und Fakten Nr. 9 erfolgt eine Bestandsaufnahme zu Im- und Exporten sowie Direktinvestitionen auf Basis amtlicher Statistiken – soweit vorliegend – für die Jahre bis 2012.
- Hinweise zur Interpretation dieser Angaben liefert die den Erfassungsbereich der Statistiken beschreibende Veröffentlichung Daten und Fakten Nr. 8.
- Angaben zu weiteren Aktivitätsformen wie Kooperationen und dienstleistungsorientierten Auslandsaktivitäten sowie indirekten Aktivitäten von KMU ermittelte das IfM Bonn auf Basis einer repräsentativen Unternehmensbefragung vom Herbst 2012. Informationen zum aktuellen Internationalisierungsgrad und zum Potenzial für erstmalige oder weitere Auslandsaktivitäten enthält die IfM-Materialien Nr. 222. Die Studie informiert zudem über Internationalisierungshemmnisse und den Unterstützungsbedarf der KMU sowie über förderpolitische Lösungsansätze. Dazu werden Förderansätze im Sinne von Best-Practice-Beispielen vergleichbarer anderer EU-Länder beschrieben.