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Strategische Unternehmensführung | 2015 Verwertung der Innovationen von an Hochschulen tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern

Abgeschlossenes Forschungsprojekt

Ausgangslage/Problemstellung

Innovationen sind in wissensbasierten Gesellschaften für ein langfristiges Wirtschaftswachstum unabdingbar. Sie gelten als Motoren für den wirtschaftlichen Strukturwandel und die Generierung von Arbeitsplätzen. Aus diesem Grund gelten die Unterstützung des Wissenstransfers und die Verwertung marktfähiger Erfindungen aus der Hochschulforschung als bedeutende Säulen der Innovationspolitik.

Trotz nahezu flächendeckend vorhandener Infrastruktur zur Unterstützung der Wissensverwertung, liegt ein beachtlicher Anteil an Innovationen aus der Forschungstätigkeit an deutschen Hochschulen brach und wird weder verwertet noch als eine Gründungsgelegenheit wahrgenommen. Insbesondere Frauen – aber auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus bestimmten Fächern – scheinen im Innovationsgeschehen an Hochschulen unterrepräsentiert zu sein (vgl. Becker et al. 2011). Zur Erschließung zusätzlicher Innovationspotenziale für marktfähige Innovationen sowie angesichts demografischer Prognosen gewinnt  – neben der allgemeinen Erforschung der Determinanten der verwertbaren Innovationsaktivität – insbesondere die Erforschung geschlechterspezifischer Einflussfaktoren und der Fächerwahl an Relevanz. Eine umfassende theoretische und empirische Analyse solcher (genderspezifischer) Effekte fehlt jedoch bislang.

Forschungsziele/Vorgehensweise

Hier setzt das vorgeschlagene Projekt an. Ziel ist es, individuelle Determinanten des Innovationsverhaltens von wissenschaftlichem Personal an deutschen Hochschulen mit besonderem Fokus auf geschlechterspezifische Unterschiede zu erforschen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Ursachen für brachliegende Erfindungen und ihre fehlende Verwertung, trotz vorhandener Möglichkeiten (z.B. über eine Unternehmensgründung). Unter Berücksichtigung der individuellen Berufsbiografie (und hier insbesondere der Fächerwahl) sollen fördernde und hemmende Einflussfaktoren auf die Verwertung von Innovationen herausgearbeitet werden.

Für die empirische Analyse wird in erster Linie die Befragung "Der Einfluss institutioneller Rahmenbedingungen auf die Gründungsneigung von Wissenschaftlern an deutschen Hochschulen" des IfM Bonn hinzugezogen. Diese stellt Daten zum Verwertungsverhalten von Diensterfindungen und dessen Einflussfaktoren von insgesamt 5.992 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Hierarchiestufen und Fachrichtungen aus 73 deutschen Hochschulen bereit. Der Datensatz ist aufgrund der Fächerbreite und der Vollerhebung an den zufällig gewählten 73 Hochschulen einzigartig. Das vorgeschlagene Projekt soll bereits gewonnene Erkenntnisse um die individuellen bzw. geschlechterspezifischen Determinanten ergänzen.