Trotz vielfältiger Instrumente und Initiativen der Politik zum Bürokratieabbau nimmt der Mittelstand weiterhin eine steigende Bürokratiebelastung wahr. In ihrem Impulsvortrag auf einer Veranstaltung des SPD-Wirtschaftsforum Ende November empfahl Prof. Dr. Welter (IfM Bonn/Universität Siegen) daher, stets die Folgen von Verordnungen und Erlasse für kleinere Unternehmen in allen beteiligten Ressorts mitzudenken.
Als einen weiteren Punkt nannte die IfM-Präsidentin, dass das Bürokratieverständnis von Politik und Unternehmen deutlich unterschiedlich sei: So fasse die überwiegende Mehrheit der Unternehmensvertreter und -vertreterinnen laut einer Befragung des IfM Bonn den Bürokratie-Begriff weiter als die Politik, die den Begriff auf die Dokumentations- und Informationspflichten sowie auf den benötigten Erfüllungsaufwand beschränke. Der Großteil der Unternehmen zähle aber auch halböffentliche Vorgaben von Selbstverwaltungsorganisationen der Wirtschaft, Normungsinstituten oder Berufsgenossenschaften dazu.