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Gäste im IfM Patentanmeldungen in Ost- und Westdeutschland

Noch immer unterscheidet sich der Umfang der Innovationsaktivitäten im Osten und im Westen Deutschlands. In seinem Vortrag "Ein Erbe des Sozialismus? Innovationsaktivitäten in Ost- und Westdeutschland 1877 bis 2014", zeigte Prof. Dr. Michael Fritsch (Friedrich-Schiller-Universität Jena) im Wissenschaftsforum des IfM Bonn anhand der Patentanmeldungen je 10.000 Einwohner die Entwicklung in der Vergangenheit, insbesondere seit der deutschen Wiedervereinigung auf.

Die empirischen Analysen von Prof. Fritsch und seiner Ko-Autoren Maria Greve (Utrecht University/Netherlands) und Ass.-Prof. Dr. Michael Wyrwich (Rijksuniversiteit Groningen/Netherlands) zeigen, dass die Innovationsaktivitäten in Westdeutschland deutlich stärker von der Wiedervereinigung profitiert haben als Innovationsaktivitäten in Ostdeutschland. Demnach nahm der Abstand zwischen Ost und West im Innovationsbereich in den vergangenen Jahren deutlich zu. Wesentliche Gründe für diese Entwicklung liegen in der Schock-Transformation des ostdeutschen Innovationssystems sowie der starken Überlappung der Forschungsschwerpunkte, die zu einer ‘Flurbereinigung‘ zu Lasten des Ostens führten. Auch die Ost-West Wanderung junger und gut ausgebildeter Erwerbstätiger trug zu einem wachsenden Ungleichgewicht bei. Massive staatliche Unterstützungsmaßnahmen konnten das Auseinanderdriften von Ost und West bisher nicht verhindern.

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