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Pressemitteilung 65 Jahre im Dienste des Mittelstands – 65 Jahre IfM Bonn

Forschungstätigkeit des IfM Bonn fördert das Bewusstsein für mittelstandsrelevante Themen

Mit welchen Herausforderungen sehen sich die mittelständischen Unternehmen aktuell und in Zukunft konfrontiert? Wann sind Unterstützungsmaßnahmen seitens der Politik für den Mittelstand sinnvoll und wichtig – auch wenn im Sinne von Ludwig Erhard prinzipiell ein ordnungspolitischer Ansatz zu befürworten ist? Auf diese Fragen gibt das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn seit 65 Jahren wissenschaftlich fundierte Antworten: "Die interdisziplinäre und praxisnahe Forschungsweise unseres Instituts hat in den vergangenen 65 Jahren dazu geführt, dass sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Wirtschaftspolitik das Bewusstsein für mittelstandsrelevante Themen wie beispielsweise Gründungen oder Nachfolgeverhalten gestiegen ist. Auch haben unsere Forschungsarbeiten dazu beigetragen, dass die Belange des Mittelstands in einer Vielzahl von Gesetzen nachhaltig Berücksichtigung gefunden haben“, berichtet Prof. Dr. Friederike Welter, Präsidentin des IfM Bonn und Professorin an der Universität Siegen.

Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung: "Mit 65 ist das IfM noch immer jung genug, um sich thematisch neu aufzustellen und den Wandel des Mittelstands in die Klimaneutralität zu begleiten. Die Fragen sind so aktuell wie spannend: Welche Politik braucht der Mittelstand, um angesichts der Herausforderungen der doppelten Transformation unter den Bedingungen von Fach- und Arbeitskräftemangel wettbewerbsfähig zu bleiben? Welchen Beitrag kann der Mittelstand für die Transformation leisten – wie kann die starke innovative Kraft mittelständischer Unternehmen für den Weg in die Klimaneutralität am besten genutzt werden? Ich freue mich dazu auf die Antworten des IfM.“

Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin sowie Wirtschafts- und Klimaschutzministerin des Landes Nordrhein-Westfalen: "Seit 65 Jahren rückt das Institut für Mittelstandsforschung Bonn die zentrale Rolle des Mittelstands für die deutsche Wirtschaft in den Blickpunkt. An Fragen und Aufgaben wird es dem IfM Bonn auch in den kommenden Jahren nicht mangeln: In einer Zeit der Stapelkrisen stellt die klimaneutrale und digitale Transformation kleine und mittlere Unternehmen vor enorme Herausforderungen, eröffnet aber auch große unternehmerische Chancen. Die Forscherinnen und Forscher am Institut werden diese Entwicklungen zuverlässig, fundiert und vorausschauend begleiten und somit auch in Zukunft ein wichtiger Ansprechpartner und Impulsgeber für Politik und Verwaltung sein.“

Interdisziplinäre Zusammenarbeit im IfM Bonn zahlt sich aus

Zu Beginn der Forschungstätigkeit des Instituts für Mittelstandsforschung stand die definitorische Einordnung des Mittelstands und die Erarbeitung von statistischen Daten im Mittelpunkt. Schließlich sah der damalige Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard in der Gründung "kein politisches, sondern ein wirtschaftliches Anliegen, die Mittelstandsfrage von einem besonderen Institut durchleuchten zu lassen", da der Mittelstandsbegriff bis dahin keinen soziologischen Inhalt hatte. Die mittelständischen Unternehmen spielten zwar im wirtschaftlichen Wiederaufbau der Bundesrepublik Deutschland in den 1950er Jahren eine wesentliche Rolle. Bei der wirtschaftspolitischen Gestaltung der Rahmenbedingungen gab es aber zu diesem Zeitpunkt viele verschiedene Auffassungen davon, was unter gewerblichem Mittelstand zu verstehen sei – und wer hierzu zähle.

"Durch die intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im IfM Bonn können auch in Zukunft bedeutsame Themen für die mittelständischen Unternehmen antizipiert werden – ganz im Sinne des Satzungsauftrages des IfM Bonn, die ‚Lage, Entwicklung und Probleme des Mittelstandes zu erforschen und damit zur Verbesserung der allgemeinen Rahmenbedingungen‘ beizutragen", erklärt Prof. Dr. Friederike Welter.

Neben den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie für den Mittelstand befassen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aktuell unter anderem mit den Herausforderungen und Chancen, die sich für mittelständische Unternehmen aus der grünen und der digitalen Transformation ergeben, aber auch mit den wirtschaftlichen Folgen des Angriffskriegs auf die Ukraine. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Frage, welchen gesellschaftlichen Beitrag der Mittelstand in Deutschland leistet.

65 Jahre IfM Bonn

Interview mit Prof. Dr. Friederike Welter