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Ausgabe 1/2023 / 17. März 2023

Inhalt

  ➜ Editorial
  ➜ Deutlich höhere Bürokratiekosten bei den kleinen und mittleren Unternehmen
  ➜ Schon kleinere Krisenerfahrungen können zur Resilienz beitragen
  ➜ Interview: Innovationsaktivitäten während der Pandemie zahlten sich aus
  ➜ Geplante Altersvorsorgepflicht für Selbstständige geht mit erheblichem Prüfaufwand einher
  ➜ Mehr als jede zweite Gründung in den Freien Berufen überlebt
  ➜ Aktualisierte IfM-Statistik
  ➜ Aktuelles aus dem IfM Bonn

Editorial

Foto Prof. Dr. Welter Liebe Abonnentinnen, liebe Abonnenten,

"Bürokratiebelastung" ist und bleibt für mittelständische Unternehmen in Deutschland ein Dauerthema – und das, obwohl sich beispielsweise der Bürokratiekostenindex seit 2012 tendenziell positiv entwickelt hat. In der früheren Studie "Bürokratiewahrnehmung von mittelständischen Unternehmen" haben IfM-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausgearbeitet, worauf die Sicht der Unternehmerinnen und Unternehmer auf die bürokratische Belastung gründet. In einer Auftragsstudie haben sie nun die konkreten Bürokratiekosten für drei verschieden große Unternehmen berechnet. Lesen Sie im Beitrag "Deutlich höhere Bürokratiekosten bei den kleinen und mittleren Unternehmen", warum diese in kleinen Unternehmen bei rund 3 Prozent liegen – und in größeren Unternehmen nur bei gut einem Prozent.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IfM Bonn haben in den vergangenen Wochen aber nicht nur die Bürokratiebelastung für die mittelständischen Unternehmen beleuchtet, sondern beispielsweise auch die Innovationstätigkeit der Corona-Pandemie untersucht.

Ich wünsche Ihnen wieder viele interessante Einblicke in die aktuelle Forschungstätigkeit des IfM Bonn

Ihre

Prof. Dr. Friederike Welter
Präsidentin des IfM Bonn


Deutlich höhere Bürokratiekosten bei den kleinen und mittleren Unternehmen

Rund 3 % des Umsatzes werden jährlich in einem Unternehmen mit 125 Beschäftigten im Maschinen- und Anlagenbau durch die Erfüllung der bürokratischen Pflichten gebunden. Dies sind bei einem Umsatz von 23,5 Millionen Umsatz rund 705.000 Euro – was in etwa den Personalkosten von 10 Vollzeitbeschäftigten entspricht.

Bei einem Großunternehmen mit einem Umsatz von 239,5 Millionen Euro liegen die Kosten für den bürokratischen Aufwand bei einem Prozent des Jahresumsatzes (2,48 Millionen Euro) oder den Personalkosten von etwa 40 Vollzeitbeschäftigten. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "Bürokratiekosten von Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagebau", die Wissenschaftlerinnen des IfM Bonn im Auftrag der Impuls-Stiftung für den Maschinenbau, den Anlagenbau und die Informationstechnik erstellt hat.

E-Government würde Belastungen senken

Auch wenn der Aufwand für die Berichtspflichten im Bereich Steuern, Zoll und Normen am höchsten ist, werden von den Verantwortlichen die Statistikpflichten als deutlich aufwändiger empfunden. Ein Grund hierfür ist, dass diese Daten oftmals für verschiedene Behörden und Institutionen zur Verfügung gestellt werden müssen.

Bürokratieaufwand in den unterschiedlich großen Unternehmen

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Eine konsequente Umsetzung der elektronischen Kommunikation und Datenübermittlung im Zuge des Onlinezugangsgesetzes könnte daher nicht nur die Erfüllung bürokratischer Pflichten erleichtern, sondern auch die Bürokratiekosten in allen Unternehmen senken.

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Schon kleinere Krisenerfahrungen können zur Resilienz beitragen

Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges und der Energiepreiskrise treffen das Baugewerbe aktuell so stark wie keine Krise seit dem Ende des Baubooms Mitte der 1990er Jahre mehr. Die gute bauwirtschaftliche Entwicklung in den vergangenen 10 bis 15 Jahre hat dazu geführt, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer im deutschen Baugewerbe nur wenige Erfahrungen mit existenzbedrohenden Krisen gemacht haben. Was grundsätzlich erfreulich ist, kann sich für die Krisenfestigkeit als Nachteil erweisen. Denn ohne Krisenerfahrungen sind Unternehmen nur wenig geübt im Umgang mit und der Abwehr von Krisen. Gleichwohl können auch Erfahrungen mit kleineren Krisen oder schwierigen Zeiten dazu beitragen, dass Unternehmerinnen und Unternehmer ihre Krisenfestigkeit "trainieren". Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "Krisenfestigkeit des Bausektors", die die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IfM Bonn und von Oxford Economics im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung erstellt haben.

Digitalisierung und Folgen des Klimawandelns erfordern noch Anpassungen

Für die Krisenfestigkeit ist es zudem wichtig, sich auf künftige Entwicklungen vorzubereiten. Trends – ausgelöst durch veränderte Rahmenbedingungen – zählen schließlich zu den absehbaren Krisenauslösern. Im Hinblick auf die Digitalisierung, den Klimawandel und den Fachkräftemangel zeigt sich, dass die Unternehmerinnen und Unternehmer im Baugewerbe die sich verändernden Rahmenbedingungen im Blick haben und sich auf potenzielle Krisenwirkungen vorbereiten bzw. deren Marktchancen erkennen. Je nach Trend unterscheidet sich allerdings der Grad der Vorbereitung und die Handlungsmöglichkeiten: Während in Bezug auf den Fachkräftemangel die Möglichkeiten sich vorzubereiten nahezu ausgeschöpft sind, besteht bei der Digitalisierung und beim Klimawandel noch Potenzial.

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Interview: Innovationsaktivitäten während der Pandemie zahlten sich aus

Dr. Siegrun Brink

Dr. Siegrun Brink

Die Pandemie hat – verglichen mit der Vor-Corona-Zeit – zu einer Verdoppelung des Anteils der innovationsaktiven Unternehmen geführt: Der Anteil an Geschäftsmodellinnovationen stieg sogar auf fast das Dreifache an. Am häufigsten waren in den Jahren 2020 und 2021 Prozessinnovationen, die drei von vier Unternehmen realisierten. Dies zeigen die IfM-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrer Studie "Die Auswirkungen der Innovationstätigkeit von KMU in Krisenzeiten auf ihre wirtschaftliche Entwicklung" auf. Allerdings beeinflusste die Krise ein Teil der Innovationsaktivitäten auch negativ. Im Gespräch mit Dr. Jutta Gröschl (Newsletter-Redaktion) berichtet Dr. Siegrun Brink über die Studienergebnisse:

NL-Redaktion: "Frau Dr. Brink, ein Viertel der von Ihnen befragten Unternehmerinnen und Unternehmer gab an, in den ersten beiden Pandemiejahren stark von der Krise betroffen gewesen zu sein. Unter den betroffenen Unternehmen fanden sich viele aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe und dem Sektor Kunst/Unterhaltung/Erholung. Wie haben diese Unternehmen auf die wirtschaftliche Bedrohung reagiert?"

Dr. Siegrun Brink: "Viele dieser Unternehmen haben ihr Geschäftsmodell sowie Produkte und Dienstleistungen angepasst. Denken Sie beispielsweise an die Restaurants, die ihre Speisen zu den Kunden brachten oder die Künstlerinnen und Künstler, die das Internet für ihre Auftritte nutzten."

NL-Redaktion: "Haben Sie auch Erkenntnisse darüber, wie erfolgreich dieses Engagement war?"

Dr. Siegrun Brink: "Wir haben festgestellt, dass die Unternehmen die Corona-Krise umso besser überstanden haben, je früher die Unternehmerinnen und Unternehmer Innovationen initiierten. Dabei spielte es kaum eine Rolle, ob sie Geschäftsmodell-, Produkt-, Dienstleistungs- oder Prozessinnovationen umsetzten."

NL-Redaktion: "Und behielten die Unternehmen die Innovationen auch bei, als die Pandemie begann abzuklingen?"

Dr. Siegrun Brink: "In vielen Branchen hielten die Unternehmerinnen und Unternehmer tatsächlich an ihren Innovationen fest. Im Hotel- und Gaststättengewerbe nahmen hingegen viele Unternehmen ihre Anpassungen wieder zurück, als die Einschränkungen aufgrund der Pandemie im Laufe des Jahres 2022 immer weiter abnahmen."

NL-Redaktion: "In ihrer Studie haben Sie zugleich negative Effekte der Pandemie auf das Innovationsgeschehen festgestellt: Die Verantwortlichen in den Unternehmen haben Innovationsvorhaben, die zu Pandemiebeginn gerade in der Umsetzung waren, vorübergehend oder teilweise ganz gestoppt. Sehen Sie hier zukünftig mehr Handlungsbedarf seitens der Wirtschaftspolitik?"

Dr. Siegrun Brink: "Den sehen wir nicht, denn die Wirtschaftspolitik hat gehandelt: Sie hat die Einreichungsfristen für Förderanträge verlängert und Projektlaufzeiten flexibilisiert. Das ermöglichte den Unternehmerinnen und Unternehmern, förderwürdige Projekte parallel zu den krisenbedingten Anpassungen voranzutreiben – und zugleich bereits bewilligte Fördervorhaben zu beenden, die aufgrund der Krise in Verzug geraten sind."

Die Studie "Auswirkungen der Innovationstätigkeit von KMU während Corona" finden Sie auf der Internetseite des IfM Bonn hier.

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Geplante Altersvorsorgepflicht für Selbstständige geht mit erheblichem Prüfaufwand einher

Für Selbstständige, die erst vor kurzer Zeit gegründet haben und bisher von keinem Alterssicherungssystem erfasst werden, beabsichtigt die Bundesregierung eine Altersvorsorgepflicht einzuführen. Nach Untersuchungen des IfM Bonn, gefördert vom Forschungsnetzwerk Alterssicherung, würde dies mit einem regelmäßigen, erheblichen Aufwand einhergehen, der sich aus der Überprüfung ergibt, ob eine Gründerin oder ein Gründer tatsächlich dieser Pflicht unterliegt. Berechnungen auf Basis des Taxpayer-Panels legen nahe, dass ein erheblicher Teil eines Gründungsjahrgangs nicht versicherungspflichtig sein dürfte, weil die Gründer und Gründerinnen entweder nicht lang genug am Markt verbleiben oder zu geringe Einkünfte erwirtschaften. Gemäß der Studie "Anzahl und Struktur von Gründungen auf Basis des Tax-Payer Panels" gehört ein kleiner Teil der Gründerinnen und Gründer Berufen an, für die eigene Versicherungssysteme bestehen und die deshalb nicht in die Zuständigkeit der Deutschen Rentenversicherung fallen.

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Mehr als jede zweite Gründung in den Freien Berufen überlebt

Von 100 im Jahr 2015 neu gegründeten Unternehmen mit mindestens einer, einem abhängig Beschäftigten waren bei den Freien Berufen 2020 noch 58 am Markt – bei den Gründungen in der Gesamtwirtschaft hingegen nur 47. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Überlebenswahrscheinlichkeit von Gründungen in den Freien Berufen", die das IfM Bonn im Auftrag des Bundesverbandes der Freien Berufe e. V. (BFB) erstellt hat.

Gründungen in den Heilberufen am langlebigsten

Unter den Gründungen mit Beschäftigten weisen diejenigen im heilkundlichen Bereich die höchste Bestandsfestigkeit auf (69), gefolgt vom technisch-naturwissenschaftlichen Bereich (53) sowie dem rechts-, steuer- und wirtschaftsberatenden Bereich (53). Im kulturellen Bereich lagen die freiberuflichen Gründungen mit einem Wert von 38 unter dem Durchschnitt der Gesamtwirtschaft.

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Aktualisierte IfM-Statistik auf einen Blick

In den vergangenen Wochen wurde folgende Statistik auf der Internetseite des IfM Bonn aktualisiert:

Gewerbliche Existenzgründungen und Liquidationen 2022

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Datennutzung zu Forschungszwecken

Daten, die das IfM Bonn selbst erhebt, können von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen kostenfrei zu eigenen Forschungszwecken in den Institutsräumen eingesehen und verwendet werden. Eine Nutzung für gewerbliche oder sonstige Zwecke ist dagegen nicht möglich. Mehr Informationen zum Anmeldeverfahren finden Sie hier.

Vorschau:

Im Forschungsnewsletter 2/2023 können Sie u. a. lesen,

wie sich die Gesamtzahl der Gründungen und der Unternehmensschließungen (Gewerblicher Bereich und Freie Berufe) in Jahr 2022 entwickelt hat,
was Gründungen von Minderjährigen auszeichnet und
auf welche Klimarisiken sich die mittelständischen Unternehmen einstellen bzw. auf welche Weise sie diesen vorbeugen.

Der Newsletter wird am 16. Juni 2023 versandt.

Aktuelles aus dem IfM Bonn

EFI-Expertenkommission fordert bessere Verzahnung der Forschungs- und Innovationspolitik in den Ressorts


Die Expertenkommission Forschung und Innovation, der auch Prof. Dr. Friederike Welter angehört, hat am 15. Februar 2023 ihr Jahresgutachten an Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger übergeben. Darin monieren die Mitglieder, dass die aktuellen innovations- und transformationsbezogenen Fachpolitiken und Strategien der unterschiedlichen Ressorts kaum miteinander verzahnt und abgestimmt seien. Die Expertenkommission empfiehlt, als ein Zeichen der innovationspolitischen Zeitenwende einen ständigen Zukunftsausschuss im Bundeskanzleramt einzurichten. Aufgabe des Ausschusses wäre es, die Ziele zu innovations- sowie transformationsbezogenen Themen abzustimmen sowie einschlägige Strategien – etwa die Zukunftsstrategie Forschung und Innovation, die Digitalstrategie und die Start-up-Strategie – zu koordinieren und festzulegen.

Vom All zum Alltag: Potenziale der Raumfahrttechnologien sollten besser genutzt werden

Aus Sicht der EFI-Expertenkommission können unter anderem die Weltraumtechnologien zur Bewältigung globaler gesellschaftlicher Krisen beitragen. Deren breites Potenzial werde vonseiten der Wirtschaft längst erkannt: Zunehmend werden private Unternehmen in der Raumfahrt aktiv und entwickeln Produkte oder Technologien für die Raumfahrt selbst oder nutzen Satellitendaten für innovative Produkte und Dienstleistungen. Allerdings halte nach Ansicht der EFI-Kommissionsmitglieder die deutsche Politik nicht mit dieser Dynamik mit. So besitzt Deutschland trotz entsprechender Ankündigungen noch immer kein nationales Weltraumgesetz. "Die zunehmenden Raumfahrtaktivitäten nicht staatlicher Akteure sollten nicht im regulatorischen Vakuum erfolgen. Um die Risiken und Potenziale ihrer Investitionen abschätzen zu können, benötigen vor allem auch mittelständische Unternehmen zeitnah Klarheit über den künftigen Rechtsrahmen", mahnte Prof. Dr. Friederike Welter bei der Vorstellung des EFI-Gutachtens.

Auszeichnung eines Beitrag der IfM-Präsidentin


Der Beitrag "It’s right nearby: how entrepreneurs use spatial bricolage to over-come resource constraints" von Prof. Dr. Steffen Korsgaard (University of Southern Denmark/Kolding/Dänemark), Ass. Prof. Sabine Müller (Aarhus University/Dänemark) und Prof. Dr. Friederike Welter ist von den Herausgeberinnen und Herausgebern von "Entrepreneurship & Regional Development" mit dem Titel "sehr empfehlenswert" ausgezeichnet worden. In ihrem Beitrag haben die drei Autorinnen und Autoren untersucht, auf welche Weise Unternehmer und Unternehmerinnen in peripheren Regionen an die notwendigen Ressourcen kommen.

Zu Gast im IfM Bonn


Im Wissenschaftsforum des IfM Bonn stellte Anna-Katharina Schaper (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) Ende Februar ihre Forschungsergebnisse zur Frage vor, mit welchen Intentionen Frauen in China gründen – und mit welchen Herausforderungen sie sich konfrontiert sehen.

Wie wird in Deutschland die Innovationstätigkeit von mittelständischen Unternehmen gefördert? Welche Rolle spielen die Hochschulen und Fraunhofer-Institute für das Innovationsgeschehen im Mittelstand? Und inwiefern trägt die duale Ausbildung zu seinem wirtschaftlichen Erfolg bei? Diese und weitere Fragen standen Anfang Februar im Mittelpunkt des Gesprächs von Prof. Dr. Hiroshi Nagano und Tomoko Sawada (beide Japan Science and Technology Agency) mit Dr. Siegrun Brink, Dr. Christian Schröder und Dr. Sebastian Nielen im IfM Bonn.

Gastwissenschaftlerin am IfM Bonn

Im Rahmen eines ECSB-Programms forscht Ass.-Prof. Sibel Özasir Kaḉar seit Anfang März von der Radboud Universität in Nijmegen/Niederlande gemeinsam mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des IfM Bonn.

Policy Brief: Neue Veröffentlichung


Der unternehmerische Entwicklungsprozess findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern ist in Kontexte wie beispielsweise dem Wohnort der Gründerin oder des Gründers eingebettet. Dr. Johannes Kleinhempel (Copenhagen Business School/Dänemark), Sjoerd Beugelsdijk und Mariko J. Klasing (beide Universität Groningen/Niederlande) haben in ihrem Policy Brief "Regional social capital and the entrepreneurial process" europaweit anhand von mehr als 22.000 Personen untersucht, wie sich diese Kontexte auf das Unternehmertum auswirken.

Vorteile für midijobbende hybride Selbstständige

Seit dem Jahr 2019 erwerben Midijobber trotz reduzierter Beiträge volle Rentenansprüche. Inwiefern dies midijobbenden hybriden Selbstständigen Vorteile gegenüber ausschließlich abhängig Beschäftigten verschafft, zeigen Dr. Rosemarie Kay und Dr. Olivier Butkowski in ihrem Policy Brief "Hybride Selbstständige und abhängig Beschäftigte mit Midijob – Ungleichbehandlung in der GRV" auf.


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Externe Veröffentlichungen

Was die Gründungsbereitschaft an Hochschulen fördert

Nach Untersuchungen von Dr. Teita Bijedić, Dr. Christian Schröder, Prof. Dr. Arndt Werner (Universität Siegen) und Xiangyu Chen (Universität Siegen) wirken sich besonders eine unternehmerische Umgebung und finanzielle Anreize positiv auf die Gründungsbereitschaft von Hochschulangehörigen aus. Ihr Beitrag "How do working conditions, network relationships, and institutional support offers effect entrepreneurial intentions of German university scientists?" erscheint in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift "Technovation". Bis Anfang April ist er kostenfrei online zugänglich.

Was Resilienz auszeichnet

Können sich Unternehmerinnen und Unternehmer auf Krisen vorbereiten? Welche Aspekte sind relevant für die unternehmerische Relevanz? Dr. Siegrun Brink, Dr. Annette Icks und Britta Levering haben diese Fragen vor dem Hintergrund der weltweiten Finanzkrise in 2008/09 und der Coronapandemie untersucht. Ihr Beitrag "In Krisen Handlungsspielräume gezielt nutzen" ist in der Zeitschrift "Weiterbildung" 1/2023 erschienen.

Formelle und informelle Einflüsse auf das Unternehmertum

Sowohl Vorgaben als auch Anreize von Institutionen spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Unternehmertum. Ebenso beeinflussen aber beispielsweise ungeschriebene Regeln und Werte in einem Land unternehmerisches Handeln. In ihrem Beitrag "Incentives, Values, and the Creation of Opportunities for Action and Interaction" zeigen Prof. Dr. Friederike Welter und Ass.-Prof. Mirela Xheneti (University of Sussex/Großbritannien) das Zusammenspiel zwischen diesen formellen und informellen Institutionen.


Neuer Podcast des IfM Bonn

Neuer Podcast des IfM Bonn

Bis 2030 sollen in Europa die Treibhausgas-Emissionen im Vergleich zu 1990 um 55 % gesenkt werden. Hierbei spielen die Wirtschaftsunternehmen eine wichtige Rolle. Doch obwohl sie prinzipiell bereit sind, nachhaltiger zu wirtschaften, bleibt die grüne Transformation eine Herausforderung. Entrepreneurshipforscher aus ganz Europa diskutierten im aktuellen Podcast "The role of SMEs in the current transformation process", wie das ehrgeizige Ziel der EU-Kommission erreicht werden kann – und welche Unterstützung die Unternehmerinnen und Unternehmer seitens der Politik bedürfen.


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Die Forschungsergebnisse des IfM Bonn – (inter-)national präsent

Dr. Annette Icks stellte Anfang März beim Deutschen Verband des Maschinenbau, Anlagenbau und der Informationstechnik (VDMA) und Ende Februar beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) die Studie "Bürokratiekosten von Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagebau" vor. Anfang Februar zeigten sie und Michael Holz bei einem Gespräch mit dem Normenkontrollrat auf, warum die Bürokratiebelastung in kleineren Unternehmen höher als in größeren ist.

Im Rahmen der Veranstaltung "Sustainable Finance" der IHK Südlicher Oberrhein stellte Dr. Jonas Löher Mitte März die Ergebnisse der Studie "Die Förderung nachhaltiger Finanzierung durch die EU – Auswirkungen auf den Mittelstand" vor. In der bundesweiten Arbeitsgruppe des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHK) ging er Mitte Dezember 2022 darauf ein, warum einzelne EU-Vorgaben zur Nachhaltigkeit schon jetzt indirekt die kleineren Unternehmen treffen.

Dr. Rosemarie Kay und Dr. Olivier Butkowski gingen Mitte März auf der Tagung "Die soziale Absicherung von Risiken bei selbstständiger und hybrider Erwerbstätigkeit" an der Universität Vechta der Frage nach, ob die Absicherung von sozialen Risiken eine besondere Herausforderung für hybrid Selbstständige ist. Peter Kranzusch referierte gemeinsam mit Dr. Isabell Stamm auf derselben Tagung über "Veräußerungsgewinne von Unternehmensverkäufen".

Auf dem "1. Workshop on External Enablement of Entrepreneurship" an der Jönköping Universität in Schweden hielt Prof. Dr. Friederike Welter Mitte März eine der Keynotes.


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