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Der Forschungsnewsletter zum Mittelstand

– ein kostenloser Service des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn

Ausgabe 2/2021 / 18. Juni 2021

Inhalt

  ➜ Editorial
  ➜ Auf die unterschiedliche Betroffenheit der Unternehmen eingehen
  ➜ Mittelstandspolitische Maßnahmen für die Nach-Corona-Zeit
  ➜ (Ehemalige) Hochschulangehörige bereuen nicht ihren Schritt in die Selbstständigkeit
  ➜ Neu im IfM-YouTube-Kanal
  ➜ Wandel hin zur Dienstleistungswirtschaft setzt sich fort
  ➜ Interview: Welchen Einfluss hatte die Pandemie auf die Gründungen und Unternehmensschließungen in 2020?
  ➜ Neuer Podcast des IfM Bonn
  ➜ Datennutzung zu Forschungszwecken
  ➜ Aktualisierte IfM-Statistiken
  ➜ Aktuelles aus dem IfM Bonn

Editorial

Foto Prof. Dr. Welter Liebe Abonnentinnen und Abonnenten,

auch wenn die Zahl der Geimpften stetig steigt, ist ein Ende der Corona-Pandemie noch nicht absehbar. Dennoch sollte die Mittelstandspolitik bereits jetzt Maßnahmen einleiten, die die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit der mittelständischen Wirtschaft weiter stärken. Über welche Maßnahmen dies erreichbar wäre, können Sie im Beitrag "Mittelstandspolitische Maßnahmen für die Nach-Corona-Zeit" lesen.

Bei alldem ist es wichtig, die unterschiedliche Betroffenheit der mittelständischen Unternehmen im Blick zu behalten und Unterstützungsmaßnahmen nicht abrupt, sondern degressiv zu beenden. Mehr hierzu finden Sie im Beitrag "Auf die unterschiedliche Betroffenheit der Unternehmen eingehen".

Viele interessante Informationen rund um den Mittelstand sowie erholsame Ferienwochen wünscht Ihnen

Ihre

Prof. Dr. Friederike Welter
Präsidentin des IfM Bonn


Auf die unterschiedliche Betroffenheit der Unternehmen eingehen

Seit März 2020 stellt die Corona-Pandemie den Mittelstand in Deutschland vor große Herausforderungen. Allerdings sind die Unternehmen unterschiedlich von den wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen: Ein Großteil von ihnen konnte in den vergangenen Monaten unter Einhaltung eines Hygienekonzeptes weitestgehend unbehindert agieren. Dagegen waren die wirtschaftlichen Konsequenzen für diejenigen mittelständischen Bereiche der Wirtschaft gravierend, die aufgrund der pandemischen Situation schließen oder ihre Tätigkeit stark einschränken mussten, wie Kultur, Gastronomie, Tourismus und Einzelhandel jenseits des täglichen Bedarfs. Ein dritter Teil der Wirtschaft, beispielsweise der Online- oder der Lebensmitteleinzelhandel, profitierte hingegen von der Krise.

Umfassende Betrachtung der Pandemiefolgen ist sinnvoll

In der öffentlichen Diskussion um Lockerungen wurden in den vergangenen Monaten vielfach nur die negativen wirtschaftlichen Folgen der antipandemischen Maßnahmen diskutiert. Weniger Beachtung fand die Tatsache, dass eine ungebremst verlaufende Pandemie nicht nur zu einer steigenden Anzahl an Neuinfektionen geführt hätte, sondern auch zu einer erheblichen Belastung der Wirtschaft. So hätten beispielsweise viele Konsumenten aus eigenem Antrieb heraus das öffentliche Leben weitestgehend gemieden und wären weder in die Einzelhandelsgeschäfte noch ins Theater oder Restaurant gegangen.

Insgesamt könnten die antipandemischen Maßnahmen die wirtschaftlichen Belastungen – beispielsweise durch Covid 19-Erkrankungen oder pandemiebedingte Quarantänezeiten der Beschäftigten – in Folge eines ungebremsten Pandemieverlaufs deutlich reduziert haben. Eine umfassende Analyse finden Sie im Hintergrundpapier "Perspektiven für den Mittelstand in der Covid 19-Pandemie. Teil 2: Herausforderungen für den Mittelstand".

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Mittelstandspolitische Maßnahmen für die Nach-Corona-Zeit

Das Ausmaß der erwarteten Pandemiefolgen hat bisher die Ergreifung punktueller Maßnahmen gerechtfertigt. Zukünftig sollte sich die Mittelstandspolitik jedoch wieder auf einen ordnungspolitischen Ansatz konzentrieren und förderliche Rahmenbedingungen für den Mittelstand schaffen. Dazu gehört auch die Entlastung der Unternehmen von bürokratischen Pflichten, damit diese ihre Ressourcen für die strategische Neuorientierung einsetzen können. Weitere Instrumente könnten darauf zielen, den Mittelstand angesichts des drohenden Fachkräftemangels bei der Aus- und Weiterbildung der eigenen Belegschaft zu unterstützen.

Wettbewerbsfähigkeit fördern – und nicht länger behindern

Die Stützung ohnehin angeschlagener Unternehmen, deren Zukunftsperspektive aufgrund des Strukturwandels schon vor der Corona-Pandemie fraglich gewesen ist, sollte nun hingegen kritisch hinterfragt werden. Es besteht sonst die Gefahr, dass weiterhin Unternehmen unterstützt werden, die über kurz oder lang ohnehin aus dem Markt ausscheiden. Dies ist zudem auch deshalb kritisch zu sehen, weil dadurch der Wettbewerb zulasten zukunftsfähiger Neugründungen verzerrt wird.

Das Hintergrundpapier "Mittelstandspolitik während und nach der Covid19-Pandemie" finden Sie hier.

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(Ehemalige) Hochschulangehörige bereuen nicht ihren Schritt in die Selbstständigkeit

Neun von zehn befragten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, die im Jahr 2013 über eine Gründungsidee verfügten, haben diese bis 2020 weiterverfolgt. Einer bzw. eine von drei Gründungsinteressierten hat die Gründungsidee im betrachteten Zeitraum umgesetzt – zumeist jedoch im Nebenerwerb. Zu diesem Ergebnis kommt die IfM-Studie "Gründungserfolg von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an deutschen Hochschulen".

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IfM Bonn haben nach den Befragungen in 2013 und 2016 im vergangenen Jahr erneut Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an deutschen Hochschulen zu ihren Gründungsaktivitäten befragt.

Höhere Überlebensrate

Wer schließlich gründet, bereut diesen Schritt nicht: Gut neun von zehn Befragten zeigten sich offen dafür, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wiederholen. Nicht ohne Grund, denn Hochschulgründungen sind erfolgreich: 2020 waren zwei Drittel der Gründungen von 2013 weiterhin am Markt aktiv – die generelle Überlebensrate von Neugründungen liegt nach Berechnungen des IfM Bonn nach fünf Jahren bei 37 %.

Zugleich ist auch die Lebenszufriedenheit bei den Gründern und Gründerinnen aus der Wissenschaft höher als bei ausschließlich abhängig beschäftigten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an Hochschulen. Zudem sind die Gründungen auch finanziell lohnend: So verzeichnen über Dreiviertel der Gründungen einen Gewinn – oder decken zumindest die betrieblichen Kosten.

Lebenszufriedenheit und Selbstständigkeit

Lebenszufriedenheit und Selbstständigkeit

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Neu im IfM-YouTube-Kanal

Neu im IfM-YouTube-Kanal

Gründungsaktivitäten von Hochschulangehörigen während der Corona-Pandemie

Wie hat die Corona-Pandemie die Gründungsaktivitäten von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beeinflusst? Wurden Gründungspläne hierdurch verschoben? Antworten hierauf gibt das aktuelle Video " Der Gründungserfolg von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Corona-Pandemie" im IfM-YouTube-Kanal.

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Wandel hin zur Dienstleistungswirtschaft setzt sich fort

Im Pandemie-Jahr 2020 ist die Anzahl der Existenzgründungen in den Freien Berufen (-5,6 %) ebenso wie im gewerblichen Bereich (-11,7 %) im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Dagegen stieg in der Land-, Forst- und Fischwirtschaft die Anzahl der Neugründungen (+8,4 %). Insgesamt hat sich der seit langem anhaltende negative Trend bei den Existenzgründungen in Deutschland fortgesetzt.

Geringerer Rückgang bei den Gründungen in den Freien Berufen

Da das Gründungsgeschehen bei den Freien Berufen weniger stark eingebrochen ist als bei den gewerblichen Gründungen, verschiebt sich die Struktur der Gründungen weiter zugunsten der nichtgewerblichen Tätigkeiten: Lag der Anteil der freiberuflichen Existenzgründungen vor 5 Jahren noch bei 23,5 %, so entfallen nunmehr 26,7 % aller Gründungen auf diesen Bereich. Entsprechend hat sich der Strukturwandel hin zu einer Wirtschaft mit (wissensbasierten) Dienstleistungen trotz der pandemieverursachten Marktbeschränkungen in vielen Dienstleistungsbranchen fortgesetzt.

Alle Daten zu den Existenzgründungen im gewerblichen und nichtgewerblichen Bereich – darunter in den Freien Berufen – sind hier abrufbar.

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Interview: Welchen Einfluss hatte die Pandemie auf die Gründungen und Unternehmensschließungen in 2020?

Bild Dr. Rosemarie Kay

Pandemiebedingt wurden in Deutschland im vergangenen Jahr zahlreiche Einschränkungen erlassen, die hätten vermuten lassen, dass die Anzahl der Gründungen sinkt und die der Unternehmensschließungen steigt. Die Wirtschaftspolitik flankierte jedoch die Einschränkungen mit Unterstützungsmaßnahmen für die Unternehmen, um so deren Überleben zu sichern. Dr. Rosemarie Kay und Peter Kranzusch haben untersucht, wie sich das Existenzgründungsgeschehen und die Unternehmensschließungen im Jahr 2020 tatsächlich entwickelt haben – und in welchem Umfang die Entwicklung auf den Folgen der Corona-Pandemie beruhte.

NL-Redaktion: "Frau Dr. Kay, wie beurteilen Sie das Gründungsgeschehen im vergangenen Jahr?"

Dr. Rosemarie Kay: "Das Gründungsgeschehen war in der Tat weniger lebhaft als in 2019. Hierfür war aber nicht nur die Corona-Pandemie ursächlich, sondern auch die Wiedereinführung der Meisterpflicht in einigen Gewerken. Insgesamt haben die Auswirkungen der Pandemie nur selten zur vollständigen Aufgabe von Gründungsplänen geführt, sondern höchstens zu ihrer verzögerten Umsetzung."

NL-Redaktion: "In welchen Branchen hat sich die Pandemie besonders stark auf das Gründungsgeschehen ausgewirkt?"

Dr. Rosemarie Kay: "Aufgrund der Pandemie sank erwartungsgemäß im Gastgewerbe, im Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung sowie bei den sonstigen personenbezogenen Dienstleistungen die Anzahl der Gründungen. Am größten war der Rückgang jedoch im Baugewerbe. Betrachtet man die beiden Untergruppen Bauhaupt- und Ausbaugewerbe, so zeigt sich, dass vor allem die Gründungen im Bereich Vorbereitende Baustellenarbeiten, Bauinstallation und sonstiges Ausbaugewerbe abgenommen haben. Hier sind die Gewerke angesiedelt, für die seit Anfang 2020 wieder die Meisterpflicht gilt."

Struktur der Existenzgründungen (Tätigkeitsbereiche)

Struktur der Existenzgründungen (Tätigkeitsbereiche)

NL-Redaktion: "Im vergangenen Jahr war ein Rückgang bei den Unternehmensschließungen zu beobachten. Wie erklären Sie sich diese auf den ersten Blick überraschende Entwicklung?"

Dr. Rosemarie Kay: "Wir führen sie auf die Corona-Hilfen, die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht für Unternehmen und die verbesserten Rahmenbedingungen im Hinblick auf die Restschuldbefreiung für Selbstständige zurück. Allerdings haben diese Maßnahmen auch dazu geführt, dass Unternehmen weitergeführt wurden, denen die Zukunftsfähigkeit fehlt – also die unter normalen Umständen zwischenzeitlich längst geschlossen worden wären."

Das Hintergrundpapier "Gewerbliche Existenzgründungen und Unternehmensaufgaben in 2020" ist hier zu finden.

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Neuer Podcast des IfM Bonn

Neuer Podcast des IfM Bonn

Viele Unternehmen kritisieren die hohe Regulierungsdichte. Teilweise stellen sie sogar den Sinn von Vorschriften in Frage. Im Podcast Wie der Bürokratiefrust in Unternehmen reduziert werden kann" stellt Dr. Annette Icks zum einen die drei Bürokratie-Wahrnehmungstypen vor. Zum anderen zeigt sie auf, was Wirtschaftspolitik und halböffentliche Institutionen (z. B. Normungsinstitute, Berufsgenossenschaften) unternehmen können, damit der Bürokratiefrust in den Unternehmen abnimmt.

Durch die Eingabe der URL https://www.ifm-bonn.org/rss.xml in Ihren Podcastplayer werden Sie automatisch über neu erschienene IfM-Podcasts informiert und können diese dort hören.

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Datennutzung zu Forschungszwecken

Daten, die das IfM Bonn selbst erhebt, können von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen kostenfrei zu eigenen Forschungszwecken in den Institutsräumen eingesehen und verwendet werden. Eine Nutzung für gewerbliche oder sonstige Zwecke ist dagegen nicht möglich. Mehr Informationen zum Anmeldeverfahren finden Sie hier.

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Aktualisierte IfM-Statistiken

In den vergangenen Wochen wurden folgende Statistiken auf der Internetseite des IfM Bonn aktualisiert:

Eigenkapitalquote
Insolvenzen
Überlebensraten
Auslandsaktivitäten / Export

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Vorschau:

Im Forschungsnewsletter 3/2021 können Sie u. a. lesen,

welche Chancen FinTechs für mittelständische Unternehmen bieten,
wie sich das Unternehmertum während der Corona-Pandemie entwickelt hat und
wie kleine und mittlere Unternehmen auf die Herausforderung "Klimawandel" reagieren.

Der Newsletter wird am 17. September 2021 versandt.

Aktuelles aus dem IfM Bonn

Round Table Mittelstand diskutierte über die Corona-Unterstützungsmaßnahmen
Wie resilient hat sich der Mittelstand während der Corona-Pandemie gezeigt? Inwiefern haben die Unterstützungsmaßnahmen das Überleben der mittelständischen Unternehmen sichern können? Auf welche Herausforderungen müssen sich die Unternehmen nach der Pandemie einstellen? Antworten auf diese Fragen suchten Mitte April Vertreter und Vertreterinnen von wissenschaftlichen Instituten, Wirtschaftsverbänden und der KfW Bankengruppe auf Einladung des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn. Zugleich diskutierten sie mit Vertretern und Vertreterinnen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie über die aktuellen und die zukünftig notwendigen wirtschaftspolitischen Unterstützungsmaßnahmen. Eine Übersicht über die einzelnen Beiträge finden Sie hier.

Die Wirksamkeit von europäischen Fördermaßnahmen
Wodurch wird die Wettbewerbsfähigkeit von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) beeinträchtigt? Wie sollte eine effiziente KMU-Politik ausgestaltet sein? Basierend auf ihren wissenschaftlichen Untersuchungen bewerteten Michael Holz und Hans-Jürgen Wolter Anfang Mai für den Europäischen Rechnungshof die Wirksamkeit von öffentlichen Maßnahmen, die in den vergangenen Jahren aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziert worden sind.

IfM Bonn auf der Diana-Konferenz
Unterscheiden sich Unternehmerinnen und Unternehmer im Hinblick auf unternehmerische Strategien, die Verwendung von Ressourcen und die Unternehmensperformance? Dieser Frage gingen Dr. Rosemarie Kay, Dr. Sebastian Nielen, Prof. Dr. Friederike Welter in ihrem Vortrag "Riddle Solved? Gender Impact on Resources, Strategies, and Firm Performance" auf der Diana International Research Conference Ende Mai nach. In ihrem Vortrag "Being a good girl – forced to behave according to rules?" zeigten Dr. Susanne Schlepphorst, Dr. Siegrun Brink und Prof. Dr. Friederike Welter auf, dass gesellschaftliche Normen, Werte und Erwartungen in Deutschland auch indirekt auf den Umgang der Unternehmerinnen mit Regeln und Vorschriften wirken. Die Session "Traits to Women Entrepreneurship" wurde dabei von Dr. Susanne Schlepphorst geleitet. Die IfM-Präsidentin hielt außerdem eine der Keynotes auf der zweitägigen virtuellen Konferenz.

Zu Gast im IfM Bonn
Wie wirken sich terroristische Anschläge auf die wirtschaftliche Entwicklung von Unternehmen aus? Dr. Faisal Saeed Malik (Universität Siegen) stellte im Rahmen des virtuellen IfM-Forums Mitte Mai Ergebnisse seiner Dissertation zum Thema "Exploring the Impact of Terrorism on the Business Operations and Firms’ Management Practices" vor.

Prof. Dr. Hans J. Pongratz (Ludwig-Maximilian-Universität, München) ging in seinem Vortrag Anfang Juni im IfM-Forum der Frage nach, ob Plattformarbeit eine relevante Finanzierungsquelle für Selbstständige darstellt.

Neuer Beitrag in der Working Paper-Reihe
Waren frauengeführte Unternehmen in 2020 stärker von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen als männergeführte? Dieser Frage gehen Dr. Rosemarie Kay und Prof. Dr. Friederike Welter in ihrem Beitrag "Female and male entrepreneurs in Germany: How did the coronavirus pandemic affect their businesses?” für die Working Paper-Reihe des IfM Bonn nach. Eine Übersicht über die Untersuchungsergebnisse gibt Dr. Rosemarie Kay zudem im Podcast "Unternehmer und Unternehmerinnen während der ersten sechs Pandemie-Monate".

Policy Brief: Neue Veröffentlichung
Ein Projektteam des IfM Bonn unter Leitung von Dr. Rosemarie Kay und Dr. Nadine Schlömer-Laufen hat für den Policy Brief "Unternehmensnachfolge als Schließungsrisiko?!" untersucht, inwieweit Familienunternehmen, die vor der Nachfolgefrage stehen, einem höheren Schließungsrisiko ausgesetzt sind als andere Unternehmen. Ihr Ergebnis: Sie haben in der Tat ein geringfügig erhöhtes Schließungsrisiko. Allerdings gilt für beide Unternehmensgruppen, dass vor allem die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens über dessen Fortführung entscheidet. Gleichwohl werden Unternehmen, die eine familienexterne Nachfolge planen, häufiger geschlossen als solche, die innerhalb der Familie übergeben werden sollen.

Was zeichnet die Entwicklung der ostdeutschen Gründungslandschaft seit Ende der DDR aus? Welche Rolle spielen dabei die regionalen Gegebenheiten? Antworten auf diese Fragen geben Prof. Dr. Michael Fritsch, Dr. Maria Greve (beide Friedrich-Schiller-Universität Jena) und Assoc.-Prof. Michael Wyrwich (Rijksuniversiteit Groningen/Niederlande) in ihrem Beitrag "Unternehmertum und Wissen als Treiber regionaler Entwicklung" für die Policy Brief-Reihe "Unternehmertum im Fokus".

Externe Veröffentlichungen von IfM-Wissenschaftlern
Dr. Stefan Schneck, Hans-Jürgen Wolter und Prof. Dr. Arndt Werner (Universität Siegen) untersuchten für ihren Beitrag "A replication study on growth paths of young firms: Evidence from German administrative data" Wachstumspfade von Unternehmen. Ein Ergebnis: Nur wenige Unternehmen gehören in vier aufeinanderfolgenden Jahren zur Gruppe der schnell wachsenden Unternehmen.

Wie können die politischen Entscheidungsträger Unternehmertum von Frauen unterstützen? Im aktuellen OECD-Bericht "Entrepreneurship Policies through a Gender Lens" zeigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus über 30 Ländern – darunter Prof. Dr. Friederike Welter – die Grenzen der derzeitigen politischen Ansätze auf und weisen zugleich den Weg zu einer effektiveren Politik in den jeweiligen Ländern.

Die Forschungsergebnisse des IfM Bonn – (inter-)national präsent
Konkrete Einflussfaktoren auf die Dauer von Gründungsprozessen stellte Mitte Juni Dr. Teita Bijedić auf der virtuellen Babson College Entrepreneurship Research Conference (BCERC) vor.

Auf der virtuellen Sitzung des Demografie-Netzwerkes Mitte April berichtete Dr. Annette Icks über die Ergebnisse der Sonderauswertung des Zukunftspanels Mittelstand "Herausforderungen des deutschen Mittelstands in der Corona-Pandemie".

Auf dem 5. Nachfolgetag der hessischen Beratungsstelle für Gründerinnen und Unternehmerinnen "jumpp" und des Handelsverbands Hessen stellte Dr. Rosemarie Kay in ihrem Impulsvortrag die Herausforderungen und Chancen von Unternehmensübertragungen aus Sicht der Übergeber und Übergeberinnen sowie der Nachfolgenden dar.

Zur Eröffnung des Seminars "Women and Global Entrepreneurship. Contextualising everyday Experiences" der British Academy of Management zeigte Prof. Dr. Friederike Welter auf, warum es wichtig und sinnvoll ist, die Kontexte wissenschaftlich zu betrachten, innerhalb derer Unternehmen von Frauen entstehen.

Hans-Jürgen Wolter stellte Anfang Juni auf der Online-Sitzung des Facharbeitskreises Volkswirtschaftslehre im Ring der Abendgymnasien in NRW die Ergebnisse der Hintergrundpapiere zu den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie vor.

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