Mittelstand im Einzelnen
Die prägenden qualitativen Merkmale des Mittelstands (Geschäftsführung, Eigentumsverhältnisse, wirtschaftliche Unabhängigkeit) lassen sich aus den amtlichen Statistiken nicht ablesen. Aus diesem Grund kann das IfM Bonn nur jährlich aktualisierte quantitative Daten zu den kleinen und mittleren Unternehmen sowie zu den Großunternehmen ausweisen. Es bezieht sich dabei zumeist auf die KMU-Definition der EU-Kommission.
Eigenkapitalquote
Blieb die durchschnittliche Eigenkapitalquote deutscher Unternehmen in den Jahren 2020 und 2021 mit 30,4 % und 30,3 % nahezu unverändert, sank sie im Jahr 2022 auf 28,9 % - den niedrigsten Stand seit mehr als zehn Jahren. Zu diesem Rückgang haben die Großunternehmen stärker beigetragen als die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU): Die durchschnittliche Eigenkapitalquote der Großunternehmen sank um 1,8 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr, die der KMU um 0,4 Prozentpunkte auf 29,6 %. Dies ist gemäß den Daten der Deutschen Bundesbank immer noch die dritthöchste Eigenkapitalquote für KMU seit dem Jahr 1997. Bemerkenswert: Die durchschnittliche Eigenkapitalquote der KMU übersteigt im Jahr 2022 erstmalig die der Großunternehmen. Im Jahr 1997 betrug die durchschnittliche Eigenkapitalquote der KMU hingegen noch 8,5 %, die der Großunternehmen 27,0 %.
Mit einem weiteren Absinken der durchschnittlichen Eigenkapitalquote deutscher Unternehmen ist nicht zu rechnen. So erwartet die Deutsche Bundesbank auf Grundlage einer vorläufigen Schätzung für das Jahr 2023 eine durchschnittliche Eigenkapitalquote deutscher Unternehmen von 30,1 %.
Tabelle zu den Eigenkapitalquoten
Aktualisierung
Endgültige Daten für das Jahr 2022 voraussichtlich im Januar 2026.
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Veröffentlichungen
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Wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. André Pahnke
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