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Ausgabe 3/2025 / 10. September 2025

Inhalt

  ➜ Editorial
  ➜ US-Zölle treffen nur einen Teil des Mittelstands
  ➜ KMU-Barometer: Die Lage verbessert sich
  ➜ Zahl der Auszubildenden ist 2024 gestiegen
  ➜ 1. Halbjahr 2025: Mehr Gründungen im Handel, Gastgewerbe und im Bereich der wirtschaftlichen Dienstleistungen
  ➜ NUI-Regionenranking: Stadt Leverkusen ist erneut Spitzenreiter
  ➜ In Berlin gründen die meisten Freiberuflerinnen und Freiberufler
  ➜ Interview: Was eine Geburt für selbstständig erwerbstätige Frauen bedeutet
  ➜ Aktualisierte IfM-Statistiken
  ➜ Aktuelles aus dem IfM Bonn

Editorial

Der Mittelstand angesichts der US-Zölle

Foto Prof. Dr. Welter Liebe Abonnentinnen, liebe Abonnenten,

US-Präsident Donald Trump schwört auf Zölle, weil er der Ansicht ist, dass die US-amerikanische Wirtschaft von anderen Staaten handelspolitisch schlecht behandelt wird. Doch sind Zölle wirklich die richtige Antwort? Wissenschaftler des IfM Bonn haben die Zollpolitik der US-Administration sowie die Auswirkungen auf die Auslandsaktivitäten des Mittelstands in Deutschland untersucht. Mehr hierzu finden Sie im Beitrag "US-Zölle treffen nur einen Teil des Mittelstands".

Im vergangenen Vierteljahr gab es aber noch weitere interessante Forschungsergebnisse, wie Sie im Folgenden sehen werden. Ich wünsche Ihnen spannende Einblicke in unsere Forschungstätigkeit

Ihre

Prof. Dr. Dr. h.c. Friederike Welter
Präsidentin des IfM Bonn


US-Zölle treffen nur einen Teil des Mittelstands

Auch wenn die Zölle, die bei der Einfuhr in die USA anfallen, vorrangig von den Importeuren und Konsumenten in den USA gezahlt werden müssen, ist der Mittelstand sowohl direkt als auch indirekt von der US-Zollpolitik betroffen. Wie sehr die Unternehmen dies direkt spüren, hängt vom Spezialisierungsgrad ihrer konkreten Waren oder Dienstleistungen ab: Erstellen sie für ihre US-Kunden vorrangig passgenaue innovative Lösungen im B2B-Bereich, können sie ihre (Netto-)Preise stabil halten. Bieten die Unternehmen hingegen standardisierte Produkte an, sind sie von den erhöhten US-Zöllen stärker betroffen.

Zölle auf chinesische Waren wirken sich indirekt aus

Eskaliert der Handelskonflikt zwischen den USA und China, muss damit gerechnet werden, dass die chinesischen Produkte zu billigen Preisen nach Europa umgelenkt werden. Auf der anderen Seite eröffnet ein starker Rückgang von chinesischen Lieferungen in die USA dem Mittelstand in Deutschland zusätzliche Markt- und Absatzchancen in dem nordamerikanischen Land. Auch könnten die Unternehmen von einer geringer werdenden Wettbewerbsfähigkeit der US-amerikanischen Anbieter profitieren: Schließlich verteuern sich tendenziell die Vorleistungen für Unternehmen aus den USA, da die US-Administration Importzölle für nahezu alle Länder vorsieht.

Das Hintergrundpapier "Der Mittelstand angesichts der US-Zölle" finden Sie ebenso wie den Standpunkt "Die Folgen des vorläufigen US-EU-Handelsabkommens für den Mittelstand" im Themendossier "Geopolitische Herausforderungen".


Kennen Sie schon unsere Themendossiers?

Das IfM Bonn bietet auf seiner Internetseite eine Vielfalt an Informationen rund um den Mittelstand – von Studienergebnissen, über statistische Daten bis hin zu Standpunkten, Podcasts und Youtube-Videos. In den Themendossiers sind einzelne Schwerpunktthemen so aufbereitet, dass Sie einen kompakten Überblick über die Forschungsergebnisse des IfM Bonn in den jeweiligen Bereichen erhalten.


KMU-Barometer: Die Lage verbessert sich

Das aktuelle KMU-Barometer des IfM Bonn zeigt, dass sich die wirtschaftliche Situation der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im zweiten Quartal weiter verbessert hat. Dennoch haben die KMU noch nicht die Talsohle verlassen. Der Anteil der Unternehmen, deren Investitionen und Gewinn gesunken sind, liegt weiterhin über dem Anteil der Unternehmen, bei denen Investitionen und Gewinn stiegen.

Für das KMU-Barometer des IfM Bonn werten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler regelmäßig die europaweite Befragung der Europäischen Zentralbank im Hinblick auf die Kennziffern Umsatz, Gewinn und Investitionen aus.

Abstand im Euroraum verringert sich langsam

Der Abstand zwischen den KMU in Deutschland und denen im Euroraum hat sich zwar verringert, aber im Gegensatz zu den KMU hierzulande liegt im Euroraum der Anteil der KMU, die sowohl bei Umsatz, Gewinn und Investitionen einen Anstieg zu verzeichnen haben, weiterhin über dem Anteil an KMU, bei denen die drei Kennzahlen gesunken sind.

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Zahl der Auszubildenden ist 2024 gestiegen

Die Anzahl der Auszubildenden in der gewerblichen Wirtschaft und in den Freien Berufen ist in 2024 um rund 19.000 gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Insgesamt lag Ende Dezember 2024 die Anzahl bei 1,52 Millionen. Von der positiven Entwicklung profitierten jedoch vor allem größere (+4,6 %) und mittlere Betriebe (+1,9 %). Dagegen sank bis Ende 2024 die Anzahl der Auszubildenden in den Klein- und den Kleinstunternehmen (-1,0 % / -2,6 %).

Auszubildende entscheiden sich zunehmend für Großbetriebe

Die Kleinst-, Klein- und mittelgroßen Betriebe (68,4 %) bilden zwar weiterhin die meisten Auszubildenden aus, seit Jahren wächst jedoch stetig der Anteil der abgeschlossenen Ausbildungsverträge bei den größeren Betrieben. Zugleich geraten die Kleinstbetriebe (weniger als 10 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) beim Wettbewerb um zukünftige Fachkräfte immer stärker ins Hintertreffen.

Verteilung der Auszubildenden auf die einzelnen Betriebsgrößenklassen (2010/2024)

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Die statistischen Daten zur Entwicklung der Auszubildendenzahlen finden Sie hier.

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1. Halbjahr 2025: Mehr Gründungen im Handel, Gastgewerbe und im Bereich der wirtschaftlichen Dienstleistungen

Im ersten Halbjahr 2025 wurden im gewerblichen Bereich 147.000 Unternehmen gegründet und 142.000 Unternehmen geschlossen. Die meisten Existenzgründungen fanden im Handel, im Gastgewerbe und im Bereich der wirtschaftlichen Dienstleistungen statt. Zugleich erfolgten in diesen Wirtschaftszweigen aber auch die meisten Schließungen. Im Handel überstieg die Zahl der Schließungen sogar die Anzahl der Gründungen.

Die detaillierten Daten zu den Gründungen und Schließungen in den Wirtschaftszweigen im 1. Halbjahr 2025 finden Sie hier.

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NUI-Regionenranking: Stadt Leverkusen ist erneut Spitzenreiter

Die Stadt Leverkusen belegt in 2024 wie schon im NUI-Regionenranking 2022/23 den ersten Platz mit den meisten (neuen) Gewerbeanmeldungen je Erwerbstätige. Dahinter folgen der Landkreis München sowie die kreisfreie Stadt Offenbach am Main und der Landkreis Miesbach.

Verglichen mit dem Vor-Pandemie-Jahr 2019 verbesserte sich die Stadt Leverkusen um drei Plätze. Im Vergleich 2019 und 2024 gelangen Koblenz (von Platz 98 auf 18), Köln (von Platz 76 auf 19) und dem Landkreis Dahme-Spreewald (von Platz 68 auf 13) die weitesten Sprünge nach vorne in die TOP-20-Gruppe. Neu unter den Top-20-Platzierungen sind zudem der Landkreis Garmisch-Partenkirchen und die kreisfreien Städte Düsseldorf und Kempten. Dagegen gehören die Landkreise Hochtaunus, Bad Tölz-Wolfratshausen, Marburg-Biedenkopf, Ebersberg und Görlitz sowie die kreisfreie Stadt Wiesbaden nicht mehr der Top-20-Gruppe an.

NUI-Regionenranking 2024: Räumliche Verteilung

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Als neue unternehmerische Initiative in einer Region werden neben Existenzgründungen auch Betriebsgründungen, Übernahmen und Zuzüge von Gewerbebetrieben sowie die Aufnahme einer gewerblichen Nebenerwerbstätigkeit berücksichtigt. Der NUI-Indikator zeigt an, wie viele Gewerbebetriebe pro 10.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter in einer Region in einem Jahr neu angemeldet wurden. Entsprechend wirkt sich sowohl die Entwicklung der Gewerbeanmeldungen als auch die der erwerbsfähigen Bevölkerung auf den NUI-Wert aus.

Der NUI-Indikator lag im Jahr 2024 bei durchschnittlich 136,0 und somit erneut über dem Vorpandemie-Wert (2019: 124,7). Wie die einzelnen Bundesländer im NUI-Ranking angeschnitten haben – und wer Spitzenreiter ist, erfahren Sie hier.

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In Berlin gründen die meisten Freiberuflerinnen und Freiberufler

In Berlin starteten in 2024 die meisten Personen in eine eigene freiberufliche Existenz, dahinter folgten die Städte Hamburg, München und Köln. Betrachtet man hingegen die Existenzgründungsintensität – die Anzahl der freiberuflichen Gründungen je 10.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter –, dann liegt zwar gleichfalls Berlin an der Spitze – auf den nächsten Rangplätzen folgen jedoch die Stadt Leipzig, der Landkreis München sowie die Städte Köln und Freiburg im Breisgau.

Existenzgründungsintensität in den Freien Berufen 2024

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Gender Gap in Leipzig am höchsten

Deutschlandweit liegt die Existenzgründungsintensität von Frauen bei 20,8 und bei den Männern bei 16,6. Am stärksten übersteigt die Existenzgründungsintensität der Frauen diejenige der Männer in der Stadt Leipzig, gefolgt von Berlin sowie den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen, Lüneburg und Bad Tölz-Wolfratshausen.

Die Zahlen zu den Existenzgründungen in den Freien Berufen sowie die Deutschlandkarte zur regionalen Existenzgründungsintensität 2024 finden Sie im Statistikbereich auf der Homepage des IfM Bonn (www.ifm-bonn.org) hier.

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Interview: Was eine Geburt für selbstständig erwerbstätige Frauen bedeutet

Dr. Rosemarie Kay

Rund 27.000 selbstständig erwerbstätige Frauen bekommen jährlich ein Kind. Anders als abhängig Beschäftigte haben sie keinen Anspruch auf Leistungen nach dem Mutterschutzgesetz, weil dieses für sie nicht gilt. In mehreren Studien hat daher Dr. Rosemarie Kay mit ihrem Team die Auswirkungen einer Geburt auf selbstständig erwerbstätige Frauen untersucht.

NL-Redaktion: "In Ihren Studien haben Sie festgestellt, dass selbstständig erwerbstätige Frauen zum Zeitpunkt einer Geburt im Durchschnitt älter als abhängig beschäftigte Frauen sind. Woran liegt das?"

Dr. Rosemarie Kay: "Unseren Untersuchungen zufolge waren viele selbstständig erwerbstätige Frauen vor ihrem Weg in die Selbstständigkeit abhängig beschäftigt. Entsprechend haben sie ein höheres Lebensalter, wenn sie Kinder bekommen."

NL-Redaktion: "Ihre Studie 'Selbstständige Handwerkerinnen als (werdende) Mütter – Ergebnisse einer NRW-weiten Befragung?' zeigt auf, dass jede vierte Handwerkerin in Nordrhein-Westfalen bereits sechs Wochen nach der Geburt wieder voll in ihrem Betrieb arbeitet. Grund hierfür sind fehlende gesetzliche Mutterschutzleistungen für Selbstständige. Könnten die selbstständig erwerbstätigen Frauen nicht privat vorsorgen?"

Dr. Rosemarie Kay: "Selbstständige Handwerkerinnen können – ebenso wie generell jede selbstständig erwerbstätige Frau – , ihre Verdienstausfälle infolge von Schwanger- und Mutterschaft durch eine Kranken(tage)geldversicherung abfedern. Unter den selbstständigen Handwerkerinnen besitzt aber noch nicht einmal jede dritte Frau eine solche Versicherung. Ein Grund hierfür ist, dass es den Frauen an Informationen über diese Absicherungsmöglichkeit fehlt. Bei unserer Befragung zeigte sich aber auch, dass insbesondere Soloselbstständige wenig Möglichkeiten sehen, ihre Tätigkeit rund um die Geburt für eine längere Zeit ruhen zu lassen."

NL-Redaktion: "Könnte eine Betriebshilfe, wie sie in der Landwirtschaft üblich ist, eine mögliche Lösung darstellen?"

Dr. Rosemarie Kay: "Laut unserer Befragung sehen die selbstständigen Handwerkerinnen eine Betriebshilfe skeptisch. Im Gegensatz zu Tätigkeiten in der Landwirtschaft geht es hier um individuelle Kundenaufträge. Selbstständig erwerbstätige Frauen mit Beschäftigten – gleich ob im Handwerk oder nicht – versuchen daher, rund um die Geburt Tätigkeiten innerbetrieblich zu delegieren. Soloselbstständige können dies nicht. Entsprechend nehmen sie entweder nach der Geburt schnell ihre berufliche Tätigkeit wieder auf, oder sie suchen sich eine abhängige Beschäftigung."

Die Studie "Selbstständige Handwerkerinnen als (werdende) Mütter – Ergebnisse einer NRW-weiten Befragung", die das IfM Bonn im Auftrag des Westdeutschen Handwerkskammertags und des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Klimaschutz und Energie (MWIKE) des Landes Nordrhein-Westfalen erstellt hat, finden Sie auf der Internetseite des IfM Bonn hier, die Studie "Auswirkungen der Geburt eines Kindes auf die selbstständige Erwerbsarbeit von Frauen" hier.

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Datennutzung zu Forschungszwecken

Daten, die das IfM Bonn selbst erhebt, können von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen kostenfrei zu eigenen Forschungszwecken in den Institutsräumen eingesehen und verwendet werden. Eine Nutzung für gewerbliche oder sonstige Zwecke ist dagegen nicht möglich. Mehr Informationen zum Anmeldeverfahren finden Sie hier.


Aktualisierte IfM-Statistiken

In den vergangenen Wochen wurden folgende Statistiken auf der Internetseite des IfM Bonn aktualisiert:

Volkswirtschaftliche Bedeutung der KMU
Ausbildungszahlen
Gewerbliche Existenzgründungen (1. Halbjahr 2025)
Existenzgründungsintensität in den Freien Berufen
Frauen in der Wirtschaft
Selbstständige

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Vorschau:

Im Forschungsnewsletter 4/2025 können Sie u. a. lesen,

inwieweit mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz der Fachkräftebedarf abgedeckt werden kann,
wie die Erbschaft - und Schenkungssteuer aus ökonomischer Sicht zu bewerten ist und
wie sich internationale Krisen auf den Zugang zu ausländischen Märkten und Ressourcen auswirken.

Der Newsletter wird am 15. Dezember 2025 versandt.

Aktuelles aus dem IfM Bonn


Weitere hohe Auszeichnung für IfM-Präsidentin

Copyright: Shuang Frost

Fotorechte: Shuang Frost

Prof. Dr. Dr. h.c. Friederike Welter hat Ende Juli auf der 85. Jahreskonferenz der Academy of Management in Kopenhagen den Foundational Paper Award der Entrepreneurship Division erhalten. Die Jury zeichnete damit die erste Veröffentlichung "Contextualizing Entrepreneurship – Conceptual Challenges and Ways Forward" ihrer umfassenden Kontextforschung aus. Die Jury legt in ihrer Begründung dar, dass die IfM-Präsidentin "die Diskussion im Bereich Unternehmertum seit mindestens einem Jahrzehnt nachhaltig und positiv geprägt" habe.

Der Foundational Paper Award Preis wird seit 2008 jährlich für Veröffentlichungen vergeben, die "ein Konzept oder eine Theorie aus der Entrepreneurship-Forschung auf besonders aussagekräftige Weise angewendet oder eine wichtige Frage auf neuartige Weise empirisch untersucht haben". In der Vergangenheit erhielten bereits international namhafte Entrepreneurshipforscherinnen und -forscher wie Professor William B. Gartner und Professor Jérome Katz ("Properties of emerging organizations"), Professor Howard Aldrich und Professorin Jennifer Jennings ("The pervasive effects of family on entrepreneurship: Toward a family embeddedness perspective") oder Professor William J. Baumol ("Entrepreneurship: Productive, unproductive and destructive") die Auszeichnung.


Policy Brief: Neue Veröffentlichungen
Handwerkerinnen und Handwerker zeichnen sich durch ein hohes Maß an Genauigkeit, Qualität und Sorgfalt in ihrer fachlich-technischen Tätigkeit aus. Entsprechend stellt das Persönlichkeitsmerkmal "Gewissenhaftigkeit" nach Untersuchungen von Dr. Petrik Runst (Thünen-Institut in Braunschweig) und Dr. Jörg Thomä (ifh Göttingen) im Policy Brief "Handwerkliches Unternehmertum: Ein neuer Blick auf die Rolle des Big-Five-Merkmals 'Gewissenhaftigkeit'" eine gute Voraussetzung für die Aufnahme einer Selbstständigkeit im Handwerk dar.

Was die Gründungsaktivität von Müttern fördert

Je länger eine Elternzeit dauert, desto höher ist Bereitschaft bei Frauen, ihre Gründungsidee umzusetzen. Dagegen spielt die Höhe des Elterngeldes für die potenziellen Gründerinnen nur dann eine Rolle, wenn sie familiär stark eingebunden sind. Zu diesem Ergebnis kommt das Autorenteam um Prof. Dr. Pomme Theunissen (Universität Maastricht, Niederlande) im Policy Brief "Zeit statt Geld? Was Mütter zur Gründung bewegt".

Frauen wünschen sich spezifische Gründungsinformationen

Frauen gründen immer noch seltener als Männer. In ihrem Policy Brief "Inhalte und Kommunikationskanäle für die erfolgreiche Ansprache von Frauen zum Thema Gründung" plädieren Dr. Natalia Gorynia-Pfeffer und Armin Baharian (beide RKW Kompetenzzentrum Eschborn) daher für eine zielgruppenspezifischere Ansprache mit konkreten Inhalten. Dazu gehören vor allem Informationen zu Recht, Steuern und Buchführung sowie zur Möglichkeit, zunächst im Nebenerwerb zu starten.


Externe Veröffentlichungen

Frauengeführte Unternehmen in Deutschland

Aktuell stehen jährlich rund 38.000 Unternehmensübergaben an. In ihrem Beitrag "Unternehmensnachfolgen in Deutschland: Die Rolle frauengeführter Unternehmen" für den Sammelband "Frauen in Führung. Erfolgreiche Nachfolge in Familienunternehmen" gehen Dr. Rosemarie Kay, Dr. Markus Rieger-Fels und Dr. Nadine Schlömer-Laufen u.a. den Fragen nach, welchen Einfluss das Geschlecht auf die Realisierung von Übergabeplänen hat und ob das Nachfolgepotenzial bei den Frauen bereits ausgeschöpft ist.

Resilienz von Unternehmen gegenüber Extremwetterereignissen

Kann die regionale Unternehmensstruktur die Resilienz einer Region angesichts von Extremwetterereignissen beeinflussen? Dieser Frage gehen Christian Heinzel, Prof. Dr. Mark Sanders (beide Maastricht University School of Business and Economics/Niederlande), Dr. W. Scott Langford (Arizona State University School of Public Affairs/USA) und Dr. Vinzenz Peters in ihrer Veröffentlichung "Young and small firms and resilience to extreme weather events" für das Journal of Business Venturing Insights nach.

Machine-Learning-Methoden versus klassische Methoden

Lässt sich mit Hilfe von Machine-Learning-Methoden der Rückzug von US-amerikanischen Börsengängen besser vorhersagen als mit klassischen Methoden? Antworten auf diese Frage gibt Dr. Annika Reiff in ihrem Artikel "Comparing the Prediction Performance of Random Forest, Lasso, and Logit in the Context of IPO Withdrawal".

Die psychologischen Kosten sind nicht zu unterschätzen

Unverständliche Vorgaben und die Verpflichtung, gleiche Daten immer wieder aufs Neue einzugeben, führen unter anderem dazu, dass sich kleine und mittlere Bauunternehmen kaum noch an öffentlichen Ausschreibungen beteiligen. In ihrem Beitrag "Warum für KMU der Abbau psychologischer Kosten bei öffentlichen Vergaben wichtiger ist als die Reduzierung der Bürokratiekosten" in der Zeitschrift "Recht der Familienunternehmen" zeigen Dr. Nadine Schlömer-Laufen, Dr. Sebastian Schneider und Dr. Annika Reiff auf, mit welchen Maßnahmen die Politik die Unternehmen wieder zu einer höheren Beteiligung an öffentlichen Vergaben motivieren kann.

EFI-Kommission analysiert F&I-Politik der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag verpflichtet, einen umfangreichen Maßnahmenkatalog zu den Themen Bildung, Forschung und Innovation umzusetzen. In ihrem EFI-Policy Brief "Keine Zeit verlieren in der Forschungs- und Innovationspolitik" analysieren die Mitglieder der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), der auch Prof. Dr. Dr. h.c. Friederike Welter angehört, die einzelnen geplanten Vorhaben.


Die Forschungsergebnisse des IfM Bonn – (inter-)national präsent

Michael Holz zeigte Ende Juni in einem Vortrag vor Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Siegen auf, wie sich Planungs- und Genehmigungsverfahren für gewerbliche Bauvorhaben aus Sicht der Mittelstandsforschung beschleunigen lassen.

Michael Holz und Hans-Jürgen Wolter präsentierten Mitte September beim Zentralverband des Deutschen Handwerks die Ergebnisse ihrer Analyse zu "Der Mittelstand angesichts der US-Zölle".

Dr. Rosemarie Kay stellte Ende Juli im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in einem Austausch zu Selbstständigkeit und Familie die Ergebnisse der Studie "Auswirkungen der Geburt eines Kindes auf die selbstständige Erwerbsarbeit von Frauen" vor.

Vor Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Siegen legte Dr. Sebastian Nielen Ende Juni dar, wie mit künstlicher Intelligenz die Herausforderungen für den Mittelstand frühzeitig erkannt werden können.

Dr. Vinzenz Peters hielt Ende Juni bei der Oxford Residence Week for Entrepreneurship Scholars in Varese (Italien) den Vortrag "Shallow waters and the Rhine river: Infrastructure disruptions and SME impacts".

Auf der 85th Annual Meeting of the Academy of Management (AOM) in Kopenhagen präsentierte Dr. Markus Rieger-Fels seine Forschungsergebnisse zu "Wertschöpfungskettenabhängigkeiten und Klimarisiken in der Wertschöpfungskette" mittels eines Posters.

Dr. Sebastian Schneider diskutierte Mitte September auf dem Vergabe-Forum in Fulda mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern über "Aktuelle Entwicklungen im Unterschwellenvergaberecht". Auf der 14th International Labour and Employment Relations Association (ILERA) Conference Mitte September in Durham (Großbritannien) stellte er erste Ergebnisse des IfM-Forschungsprojektes "Chancen künstlicher Intelligenz für die Sicherung des Fachkräftebedarfs im Mittelstand" vor. Über die Attraktivität der beruflichen Bildung in Indien referierte er Ende Juli auf der internationalen Journal of Vocational Education and Training (JVET) Konferenz am St. Catherine´s College an der University of Oxford (Großbritannien).

Prof. Dr. Dr. h.c. Friederike Welter diskutierte Mitte Juli in Kopenhagen auf der Konferenz "Reimagining Entrepreneurship & Innovation for the 21st Century: Tailored Solutions to Global Challenges" über "The Role of Industrial Policy in Shaping Innovation". Auf der AOM in Kopenhagen Ende Juli war sie Referentin beim Workshop "Adressing the 'Spatial Turn' in Entrepreneurship Research: New Dimensions and Emerging Issues". Zudem präsentierte sie als Co-Autorin das Paper "Entrepreneurs at the Top of the Pyramid: Why Women in Chinese Elite Families do Entrepreneurship" und war Teilnehmerin bei der Diskussionsrunde "Entrepreneurial Resilience in Polycrisis at the Individual, Business, and Ecosystem Levels".

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