Selbstständige/Freie Berufe
Die statistischen Angaben zu den Selbstständigen in Deutschland weisen die IfM-Wissenschaftler mit Hilfe des Mikrozensus aus, der jährlich vom Statistischen Bundesamt erstellt wird. Zahlen der Selbstständigen in der Europäischen Union stammen aus den Erhebungsergebnissen über Arbeitskräfte (Labour Force Survey) von Eurostat.
Innerhalb der Selbstständigen stellen die Freien Berufe eine besondere Gruppe dar. In den amtlichen Statistiken werden diese jedoch nur sehr unzureichend abgebildet – was auch daran liegt, dass es verschiedene Definitionen von Freiberuflichkeit gibt. Die statistischen Daten des IfM Bonn beruhen daher auf den Berechnungen des Instituts für Freie Berufe.
Selbstständige
Ergebnisse für 2023
Laut Mikrozensus gab es im Jahr 2023 in Deutschland etwa 3,6 Millionen Personen, die in ihrer (Haupt-)Erwerbstätigkeit einer selbstständigen Tätigkeit nachgingen.
Unterschiedliche Entwicklung bei Frauen und Männern
Im Jahr 2023 gab es rund 2,4 Millionen selbstständige Männer und rund 1,2 Millionen selbstständige Frauen in Deutschland. Frauen stellten somit rund ein Drittel aller Selbstständigen. Insgesamt betrachtet, hat zwischen 2013 und 2023 die Anzahl der selbstständigen Männer stärker abgenommen als die der selbstständigen Frauen.
Rund 1,8 Millionen oder 51,1% der Selbstständigen haben keine Beschäftigten und gelten damit als Soloselbstständige. In rund 38% aller Betriebe von Selbstständigen waren – einschließlich Betriebsinhaber/Betriebsinhaberin – 2 bis 10 Mitarbeiter tätig. Größere Betriebe führten rund 11% aller Selbstständigen.
Am häufigsten sind Selbstständige ohne Beschäftigte im Bereich freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (rund 16%), im Gesundheits- und Sozialwesen (rund 12%) und im Baugewerbe (rund 9%) anzutreffen. Selbstständige mit Beschäftigten finden sich dagegen vorwiegend im Handel (rund 15%), im Gesundheits- und Sozialwesen (rund 14%) sowie im Baugewerbe (rund 14%).
Im Jahr 2023 betrug die Selbstständigenquote, d.h. der Anteil der Selbstständigen an allen Erwerbstätigen, 8,5%. Dabei lag die Quote der Männer mit 10,6% über der der Frauen mit 6,0%. Die Selbstständigenquote sinkt bereits seit 2014 – bei den Männern etwas stärker als bei den Frauen. Ob der überdurchschnittlich starke Rückgang der Selbstständigenquote zwischen 2019 und 2020 realwirtschaftliche Ursachen hatte oder methodisch bedingt war, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschließend geklärt werden. Neben den pandemiebedingten Beeinträchtigungen des Wirtschaftslebens, aufgrund derer eine Reihe von Selbstständigen ihre Tätigkeit nicht ausüben konnten, dürfte beispielsweise auch die Wiedereinführung der Meisterpflicht in einigen Gewerken zu Beginn des Jahres 2020 zum Rückgang der Selbstständigenquote bei den Männern beigetragen haben.
Methodische Änderungen
Im Jahr 2025 wurde die Hochrechnung anhand der Bevölkerungsfortschreibung auf die Basis des Zensus 2022 umgestellt – zuvor galt die Basis des Zensus 2011. Hierdurch ergeben sich Einschränkungen im Zeitvergleich.
Tabellen mit weiteren Informationen zu Selbstständigen
Wählen Sie ein Merkmal und die gewünschte Differenzierung aus! Die entsprechende Tabelle steht als pdf-Datei zur Verfügung.
EU = Europäische Union; D = Deutschland; BL = Bundesländer; WZ = Wirtschaftszweige, M/F = Geschlecht; Besch = Beschäftigte; ALT = Altersklassen; AB = Schul-/Berufsabschluss; NETTO = Nettoeinkommen; LR = Lange Reihe
Aktualisierung
Daten für das Jahr 2024 voraussichtlich im Sommer 2026.
Weitere Informationen
Veröffentlichungen
Ansprechpartner
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Simone Braun
- Telefon
- +49 228 72997 65
- Kontakt aufnehmen