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IfM Schriften | 2002 Materielle Mitarbeiterbeteiligung - eine Option für den Mittelstand?

Der materiellen Mitarbeiterbeteiligung, also der Kapital- wie der Erfolgsbeteiligung von Mitarbeitern, wird eine Reihe von positiven Effekten zugeschrieben. Die Frage, warum dieses Instrument nicht weiter verbreitet ist, insbesondere warum nicht mehr kleine und mittlere Unternehmen hiervon Gebrauch machen, ist Gegenstand der Untersuchung.

Drei Fragen stehen im Mittelpunkt: Welchen Verbreitungsgrad hat die materielle Mitarbeiterbeteiligung, welche Ziele können mit materieller Mitarbeiterbeteiligung realisiert werden und welche Hemmnisse stehen einer größeren Verbreitung entgegen? Zur empirischen Überprüfung dieser Fragen führte das IfM Bonn eine schriftliche Befragung von 957 Unternehmen durch.Materielle Mitarbeiterbeteiligungsmodelle sind häufiger in Großunternehmen als in kleinen und mittleren Unternehmen anzutreffen. Bei einem Anteil von rund 15 % selbst in Kleinunternehmen scheint es nicht ganz angemessen zu sein, von einer geringen Verbreitung materieller Beteiligungssysteme zu sprechen. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der überwiegende Teil dieser Unternehmen Erfolgsbeteiligungen praktiziert. Eine Beteiligung der Mitarbeiter am Kapital des Unternehmens wird hingegen nur in einem verschwindend kleinen Teil der Unternehmen vorgenommen.

Die Autoren stellen weiterhin fest, dass ein positiver Zusammenhang zwischen dem Unternehmenserfolg und der Mitarbeiterbeteiligung sowohl theoretisch als auch empirisch nicht durchgängig nachgewiesen werden kann. Gegen eine weitere Verbreitung im Mittelstand spricht auch der hohe Verwaltungsaufwand. Einfluss hat auch das deutsche Tarifrecht, da erfolgsabhängige Vergütungsbestandteile nur zusätzlich zu dem tariflich vereinbarten Entgelt gezahlt werden können und somit die Personalkosten erheblich erhöhen würden.

Backes-Gellner, U.; Kay, R. (2002): Materielle Mitarbeiterbeteiligung -

eine Option für den Mittelstand?, in: Institut für Mittelstandsforschung

Bonn (Hrsg.): Jahrbuch zur Mittelstandsforschung 1/2002, Schriften zur

Mittelstandsforschung Nr. 96 NF, Wiesbaden, S. 1-17.

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Dr. Rosemarie Kay
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