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Gründungen und Unternehmensschließungen

Das IfM Bonn erstellt basierend auf den Daten des Statistischen Bundesamtes regelmäßig Statistiken zu den gewerbeanzeigepflichtigen Gründungen und Liquidationen (Aufgaben) sowie zu den Insolvenzen. Daneben ermittelt das IfM Bonn auf der Basis der Steueranmeldungen der Gründer und Gründerinnen bei den Finanzämtern die Anzahl der Gründungen in den Freien Berufen sowie unter Land- und Forstwirten.

Eine Differenzierung zwischen einem Start-up und einer Gründung ist nach Ansicht des IfM Bonn nur zielführend, wenn ein Start-up als innovative und schnell wachsende Neugründung - und zwar ohne Einschränkung auf einen Sektor - verstanden wird.

Existenzgründungen insgesamt

Die Gesamtstatistik des IfM Bonn zu den Existenzgründungen umfasst alle steuerrechtlich selbstständigen Tätigkeiten von Personen. Neben gewerblichen Tätigkeiten gehören dazu die nichtgewerblichen Bereiche Land-/Forstwirte und Freie Berufe inklusive weiterer sog. sonstiger selbstständiger Tätigkeiten (z.B. Berufsbetreuer). Ausgewiesen wird die Anzahl der Personen, die im jeweiligen Kalenderjahr eine selbstständige Tätigkeit im Vollerwerb neu aufgenommen haben.

Ergebnisse für das Jahr 2022

Im Jahr 2022 waren in Deutschland insgesamt rund 339.000 Existenzgründungen zu verzeichnen. Dies waren rund 3.270 mehr als im Vorjahr (+1,0 %). Damit steigt die Anzahl der Gründungen erneut leicht an. Das Vorpandemie-Niveau wird dennoch noch nicht erreicht.

Während die Gründungsaktivitäten in den Freien Berufen um 5,0 % zunahmen, nahmen sie bei Land-/Forstwirten um 6,5 % ab. Das gewerbliche Gründungsgeschehen stagnierte (-0,3 %).

Von allen Existenzgründungen entfielen rund 238.890 auf den gewerblichen Sektor, rund 93.120 auf die Freien Berufe und rund 7.360 auf Land- oder Forstwirte. Im Fünfjahreszeitraum 2018 bis 2022 hat sich die Struktur der Tätigkeitsbereiche zu Gunsten der nichtgewerblichen Tätigkeiten verschoben. Freiberufliche Existenzgründungen hatten im Jahr 2022 einen Anteil an allen Existenzgründungen von 27,4 % (2018: 24,6 %) und die von Land- und Forstwirten einen von 2,2 % (1,8 %). Der Anteil der Gewerbetreibenden sank auf 70,4 % (73,5 %).

Die beschriebenen Veränderungen spiegeln sich auch in der Existenzgründungsintensität wider, der Anzahl der Existenzgründungen je 10.000 Personen im erwerbsfähigen Alter (18 bis unter 65 Jahre). Sie ist in 2022 auf 66,4 gestiegen. Der Anstieg geht vor allem auf den Zuwachs bei Freien Berufen zurück.

Die Existenzgründungsintensität der Bundesländer liegt zwischen 40 in Thüringen und 142 in Berlin. Dabei kommt den gewerblichen Existenzgründungen in allen Bundesländern das größte Gewicht zu. In den Stadtstaaten Berlin und Hamburg sind jedoch auch die Existenzgründungen in den Freien Berufen von erheblicher Bedeutung. Die Stadtstaaten nehmen sowohl bei gewerblichen als auch freiberuflichen Gründungen eine führende Position ein. 

Schätzung für das Jahr 2023

Wie sich das Gründungsgeschehen im Jahr 2023 entwickeln wird, ist aufgrund der Unsicherheiten, die von den Folgen des Kriegs in der Ukraine, den Preissteigerungen und der Inflation ausgehen, schwer abzuschätzen. So ist im Baugewerbe mit weniger Nachfrage zu rechnen. Daher erwartet das IfM Bonn tendenziell leicht rückläufige Gründungszahlen im Vergleich zum Vorjahr.

Tabellen zu Existenzgründungen insgesamt

Wählen Sie ein Merkmal und die gewünschte Differenzierung aus! Die entsprechende Tabelle steht als pdf-Datei zur Verfügung.

MerkmalDifferenzierung
Existenzgründungen nach TätigkeitsbereichenDBL
Existenzgründungsintensität nach TätigkeitsbereichenDBL

D = Deutschland; BL = Bundesländer

Aktualisierung

Daten für das Jahr 2023 voraussichtlich im April 2024.

Weitere Informationen

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Veröffentlichungen

Ansprechpartner

Wissenschaftlicher Mitarbeiter Peter Kranzusch

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