Mittelstand im Einzelnen
Die prägenden qualitativen Merkmale des Mittelstands (Geschäftsführung, Eigentumsverhältnisse, wirtschaftliche Unabhängigkeit) lassen sich aus den amtlichen Statistiken nicht ablesen. Aus diesem Grund kann das IfM Bonn nur jährlich aktualisierte quantitative Daten zu den kleinen und mittleren Unternehmen sowie zu den Großunternehmen ausweisen. Es bezieht sich dabei zumeist auf die KMU-Definition der EU-Kommission.
Umsätze
Für die KMU insgesamt sowie für die Teilgruppen liegen jeweils Angaben zur Anzahl der Unternehmen, deren Beschäftigten und Umsatz für Deutschland vor, ebenso für die Familienunternehmen. Unternehmen werden definiert als Rechtliche Einheiten (kleinste rechtlich selbstständige Einheit, die aus handels- und steuerrechtlichen Gründen Bücher führt).
Im Jahr 2020 tätigten die Unternehmen in Deutschland Umsätze in Höhe von knapp 6.880 Mrd. Euro. Die KMU erwirtschafteten davon 2.319 Mrd. Euro, was einem Anteil von rund einem Drittel aller steuerbaren Umsätze aus Lieferungen und Leistungen entspricht. Innerhalb der KMU erzielten die mittleren Unternehmen den meisten Umsatz (14,7 % aller Umsätze). Vergleichsweise hoch ist der Umsatzanteil der großen Unternehmen, der mit rund 4,56 Billionen Euro rund zwei Drittel aller Umsätze ausmacht.
Auf die Familienunternehmen entfielen rund 37 % aller steuerbaren Umsätze im Jahr 2019.
Der von KMU erwirtschafte Anteil am Umsatz aller Unternehmen variiert erheblich in den einzelnen Wirtschaftsbereichen. Während der KMU-Anteil im Gastgewerbe 85,7% beträgt, sind es im Bereich Bergbau; Energie-, Wasserversorgung; Abfallentsorgung lediglich 12,1%. Diese Unterschiede beruhen teils darauf, dass sich schon die jeweiligen KMU-Anteile am Unternehmensbestand unterscheiden. Sie sind aber auch Ausdruck dessen, dass die KMU in den verschiedenen Branchen tatsächlich in unterschiedlichem Maße zu den Umsätzen beitragen.
Methodische Neuerungen
Bei der Erstellung der IfM-Statistiken werden seit dem Berichtsjahr 2019 einige methodische Anpassungen berücksichtigt, die im Unternehmensregister vorgenommen wurden: So werden nun u.a. neben den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten auch die geringfügig entlohnten Beschäftigten einbezogen und bilden zusammen die Berechnungsgrundlage. Diese und andere Neuerungen haben zwar zwangsläufig Auswirkungen auf die KMU-Kennzahlen, gleichwohl sind sie jedoch als gering einzustufen (siehe Daten-und-Fakten-Heft Nr. 26).
Gleichwohl werden ab dem Berichtsjahr 2020 Unternehmen, die das Beschäftigtenkriterium nicht erfüllen, nur dann erfasst, wenn sie einen steuerbaren Mindestumsatz von 22.001 Euro erwirtschaften (zuvor 17.501 Euro). Dies hat zur Folge, dass einige Zehntausend Unternehmen in den Auswertungen nun unberücksichtigt bleiben.
Tabellen zu Umsätzen der Unternehmen laut Unternehmensregister
Wählen Sie ein Merkmal und die gewünschte Differenzierung aus! Die entsprechende Tabelle steht als pdf-Datei zur Verfügung.
Merkmal | Differenzierung | ||
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Zeitreihen | |||
Entwicklung der Umsätze | KMU | WZ | RF |
aktuelles Jahr | |||
Strukturelle Verteilung der Umsätze | GrKl | BR-STR | RF-STR |
KMU = kleine und mittlere Unternehmen; WZ = Wirtschaftszweige; RF = Rechtsform; GrKl = Größenklassen, BR-STR = Branchenstruktur; RF-STR = Rechtsformstruktur.
Aktualisierung
Daten für das Jahr 2021 voraussichtlich im Sommer 2023.
Die Aktualisierung der Statistik "Familienunternehmen" erfolgt unregelmäßig.
Weitere Informationen
Aktuelle Veröffentlichung
Ansprechpartner
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Ansprechpartner für den Bereich "Familienunternehmen"
Wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. Markus Rieger-Fels
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Projektleiter - Wissenschaftlicher Mitarbeiter Hans-Jürgen Wolter
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