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Gründungen und Unternehmensschließungen

Das IfM Bonn erstellt basierend auf den Daten des Statistischen Bundesamtes regelmäßig Statistiken zu den gewerbeanzeigepflichtigen Gründungen und Liquidationen (Aufgaben) sowie zu den Insolvenzen. Daneben ermittelt das IfM Bonn auf der Basis der Steueranmeldungen der Gründer und Gründerinnen bei den Finanzämtern die Anzahl der Gründungen in den Freien Berufen sowie unter Land- und Forstwirten.

Eine Differenzierung zwischen einem Start-up und einer Gründung ist nach Ansicht des IfM Bonn nur zielführend, wenn ein Start-up als innovative und schnell wachsende Neugründung - und zwar ohne Einschränkung auf einen Sektor - verstanden wird.

NUI-Indikator

NUI-Regionenranking des IfM Bonn

Gründungen und Neuansiedlungen verändern die Unternehmenslandschaft in einer Region und sind Ausdruck eines attraktiven Wirtschaftsumfelds, das Unternehmertum und Selbstständigkeit begünstigt. Zur Bestimmung der regionalen Gründungsneigung berechnet das IfM Bonn seit 1998 jährlich das sogenannte NUI (Neue Unternehmerische Initiative) Regionenranking. Als neue unternehmerische Initiative in einer Region werden nicht nur Existenzgründungen, sondern auch Betriebsgründungen, Übernahmen und Zuzüge von Gewerbebetrieben sowie Aufnahmen einer gewerblichen Nebenerwerbstätigkeit herangezogen. Der NUI-Indikator gibt an, wie viele Gewerbebetriebe pro 10.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter in einer Region im entsprechenden Jahr neu angemeldet wurden. Durch die Bildung einer Rangordnung vom höchsten NUI-Indikatorwert zum niedrigsten ergibt sich das NUI-Regionenranking.

Ergebnisse des NUI-Regionenrankings 2021

Trotz der anhaltenden Folgen der Coronavirus-Pandemie lag der NUI-Indikator im Jahr 2021 im Durchschnitt der 401 Landkreise, Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands bei 133,1. Somit übertraf er nicht nur um rund 10 Punkte den Wert des Vorjahres (123,2), sondern auch das Niveau in der Vorpandemie-Zeit. Der Anstieg des NUI-Indikators dürfte aber zu einem großen Teil auf die beobachtbare, starke Dynamik bei gewerblichen Nebenerwerbsgründungen zurückzuführen sein.

Die überwiegende Mehrheit der Kreise (fast 90 %) weist steigende NUI-Werte auf. Die Zunahme der NUI-Werte ging dabei in der Regel mit den steigenden Zahlen bei den Gewerbeanmeldungen einher. Bei den Kreisen mit den rückläufigen NUI-Werten verhielt es sich genau umgekehrt. Die meisten Kreise haben Rückgänge bei der erwerbsfähigen Bevölkerung zu verzeichnen. Dieser wirkte sich (zusätzlich) positiv auf die NUI-Werte aus.

Die Spitzengruppe 2021

Der Landkreis München konnte seine Spitzenposition im NUI-Regionenranking erneut behaupten (263,3). Die im Vorjahr zweitplatzierte kreisfreie Stadt Leverkusen (207,7) wurde von der kreisfreien Stadt Baden-Baden (231,2) abgelöst. Auch unter den weiteren Top-Platzierungen gab es einige Veränderungen: So konnten die kreisfreie Stadt Düsseldorf (197,0) sowie die Landkreise Aichach-Friedberg (176,5) und Augsburg (175,6) in die Top-20 aufrücken. Außerdem ist der Landkreis Marburg-Biedenkopf (192,3) in die Spitzengruppe zurückgekehrt. Dagegen befinden sich die kreisfreie Stadt Kempten (Allgäu) sowie die Landkreise Dachau, Bad Tölz-Wolfratshausen, Görlitz sowie Garmisch-Partenkirchen nicht mehr in der Spitzengruppe.

Insgesamt zählen im NUI-Regionenranking 2021 neun Landkreise und kreisfreie Städte in Bayern (v. a. Großraum um die Landeshauptstadt München), fünf in Hessen (Großraum um die Stadt Frankfurt a. M.), die Landeshauptstadt Düsseldorf und eine kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen (Leverkusen), die Bundeshauptstadt Berlin, eine kreisfreie Stadt in Baden-Württemberg (Baden-Baden) sowie je ein Landkreis in Schleswig-Holstein (Nordfriesland) und in Brandenburg (Teltow-Fläming) zu den zwanzig Höchstplatzierten.

Die Spannweite der gemessenen NUI-Werte hat im Vergleich zum Vorjahr leicht abgenommen. Der Spitzenwert (Landkreis München: 263,3) übertrifft den Schlusslicht-Wert (Kyffhäuserkreis: 63,6) im Jahr 2021 um ein Vierfaches.

Tabellen zum NUI-Regionenranking

NUI-Regionenranking 2021

NUI-Regionenranking 2021 nach amtlichem Gemeindeschlüssel

NUI-Regionenranking 2021 nach Bundesländern

Aktualisierung

Ergebnisse des NUI-Regionenrankings 2022 voraussichtlich im Herbst 2023.

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Wissenschaftliche Mitarbeiterin Olga Suprinovič

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