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Gründungen und Unternehmensschließungen

Das IfM Bonn erstellt basierend auf den Daten des Statistischen Bundesamtes regelmäßig Statistiken zu den gewerbeanzeigepflichtigen Gründungen und Liquidationen (Aufgaben) sowie zu den Insolvenzen. Daneben ermittelt das IfM Bonn auf der Basis der Steueranmeldungen der Gründer und Gründerinnen bei den Finanzämtern die Anzahl der Gründungen in den Freien Berufen sowie unter Land- und Forstwirten.

Eine Differenzierung zwischen einem Start-up und einer Gründung ist nach Ansicht des IfM Bonn nur zielführend, wenn ein Start-up als innovative und schnell wachsende Neugründung - und zwar ohne Einschränkung auf einen Sektor - verstanden wird.

NUI-Indikator

NUI-Regionenranking des IfM Bonn

Gründungen und Neuansiedlungen verändern die Unternehmenslandschaft in einer Region und sind Ausdruck eines attraktiven Wirtschaftsumfelds, das Unternehmertum und Selbstständigkeit begünstigt. Zur Bestimmung der regionalen Gründungsneigung berechnet das IfM Bonn seit 1998 jährlich das sogenannte NUI (Neue Unternehmerische Initiative) Regionenranking. Als neue unternehmerische Initiative in einer Region werden nicht nur Existenzgründungen, sondern auch Betriebsgründungen, Übernahmen und Zuzüge von Gewerbebetrieben sowie Aufnahmen einer gewerblichen Nebenerwerbstätigkeit herangezogen. Der NUI-Indikator gibt an, wie viele Gewerbebetriebe pro 10.000 Einwohner im erwerbsfähigen Alter in einer Region im entsprechenden Jahr neu angemeldet wurden. Durch die Bildung einer Rangordnung vom höchsten NUI-Indikatorwert zum niedrigsten ergibt sich das NUI-Regionenranking.

Ergebnisse des NUI-Regionenrankings 2022

Der NUI-Indikator lag im Jahr 2022 im Durchschnitt der 400 Landkreise, Kreise und kreisfreien Städte Deutschlands bei 128,6. Somit ging der NUI-Indikator zwar gegenüber dem Vorjahreswert (133,3) um rund 5 Punkte zurück, er übertraf jedoch nach wie vor das Vorpandemie-Niveau (2019: 124,7). Der Rückgang des NUI-Wertes dürfte größtenteils auf eine rückläufige Anzahl der gewerblichen Nebenerwerbsgründungen zurückzuführen sein (vgl. Gewerbliche Gründungsstatistik des IfM Bonn).

Rund 70 % aller Kreise weisen sinkende NUI-Werte auf. Die Abnahme der NUI-Werte ging mit einer sinkenden Anzahl der Gewerbeanmeldungen einher. Bei den Kreisen mit den steigenden NUI-Werten verhielt es sich meist genau umgekehrt. Rund 80 % aller Kreise haben zudem Rückgänge bei der erwerbsfähigen Bevölkerung zu verzeichnen. Dies wirkte sich leicht positiv auf die NUI-Werte aus.

Die Spitzengruppe 2022

Der Landkreis München konnte seine Spitzenposition im NUI-Regionenranking erneut behaupten (234,4). Die Stadt Leverkusen (224,3) kehrte wieder auf Platz zwei zurück, während die im Vorjahr zweitplatzierte kreisfreie Stadt Baden-Baden (181,6) auf Platz 14 zurückfiel. Auch unter den weiteren Top-Platzierungen gab es Veränderungen: So konnten die Landkreise Lindau am Bodensee (182,8) und Dahme-Spreewald (177,7) sowie die kreisfreie Stadt Aschaffenburg (179,7) in die Top-20 aufrücken. Außerdem sind die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen (185,8) und Dachau (174,3) sowie die kreisfreie Stadt Kempten (Allgäu) (176,2) in die Spitzengruppe zurückgekehrt. Dagegen befinden sich die Landkreise Nordfriesland (171,2), Marburg-Biedenkopf (162,7), Aichach-Friedberg (160,7), Augsburg (159,9) und Rosenheim (157,8) sowie die kreisfreie Stadt Schwabach (158,1) nicht mehr in der Spitzengruppe.

Insgesamt zählen im NUI-Regionenranking 2022 zehn Landkreise und kreisfreie Städte in Bayern (v. a. Großraum um die Landeshauptstadt München), vier in Hessen (Großraum um die Stadt Frankfurt a. M.), die Landeshauptstadt Düsseldorf und eine kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen (Leverkusen), die Bundeshauptstadt Berlin, eine kreisfreie Stadt in Baden-Württemberg (Baden-Baden) sowie zwei Landkreise in Brandenburg (Dahme-Spreewald und Teltow-Fläming) zu den zwanzig Höchstplatzierten.

Die Spannweite der gemessenen NUI-Werte hat im Vergleich zum Vorjahr 2021 abgenommen: Der Spitzenwert (Landkreis München: 234,4) übertrifft den niedrigsten NUI-Wert (kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau: 70,5) nur noch um ein Dreifaches.

Tabellen zum NUI-Regionenranking

NUI-Regionenranking 2022

NUI-Regionenranking 2022 nach amtlichem Gemeindeschlüssel

NUI-Regionenranking 2022 nach Bundesländern

Aktualisierung

Ergebnisse des NUI-Regionenrankings 2023 voraussichtlich im Sommer 2024.

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Wissenschaftliche Mitarbeiterin Olga Suprinovič

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