Im Zuge der EU-Osterweiterung in den Jahren 2004 und 2007 traten zehn mittel- und osteuropäische Länder der Europäischen Union bei (EU-10). Die geografische Nähe sowie die intensiven Handelsverflechtungen mit Deutschland nahm das IfM Bonn zum Anlass, erstmals größenklassenspezifische Unternehmenskennzahlen für die osteuropäischen EU-Länder zu ermitteln. Als Datenbasis diente die strukturelle Unternehmensstatistik (SUS) von Eurostat, die Daten zu den Wirtschaftssektoren Industrie, Handel und Dienstleistungen für das Jahr 2009 bereitstellt. Die Berechnungen zeigen, dass die Wirtschaft in den osteuropäischen EU-Ländern noch stärker von den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) geprägt ist als die deutsche: Der Anteil der KMU an allen Unternehmen in der EU-10 bewegt sich zwischen 99,7% und 99,9% und ist somit etwas höher als der deutsche Wert (99,5%). Der Anteil der KMU an der Gesamtbeschäftigung schwankt zwischen 66,4% in Rumänien und 77,6% in Lettland und liegt damit zum Teil deutlich über dem deutschen Vergleichswert (62,7%). Auch Kleinst- und Kleinunternehmen weisen in der EU-10 höhere Anteile an der Unternehmenspopulation und der Beschäftigung als in Deutschland auf. Die IfM-Studie enthält darüber hinaus volkswirtschaftliche Kurzprofile der EU-10-Länder und setzt sich mit dem Aufbau, den Vor- und Nachteilen der verwendeten Datenquelle auseinander.
Daten und Fakten | 2012 Mittelstandskennzahlen osteuropäischer EU-Länder
Hoffmann, M.; Holz, M.; Lamsfuß, C. (2012): Mittelstandskennzahlen osteuropäischer EU-Länder, in: IfM Bonn (Hrsg.): Daten und Fakten Nr. 5, Bonn.