IfM Bonn erwartet in 2024 stabile bis leicht rückläufige Gründungszahlen
Im vergangenen Jahr starteten mehr Gründerinnen und Gründer in der Land- und Forstwirtschaft (+ 4,5 %) sowie in den freien Berufen (+ 1,7 %) als in 2022. Dagegen sanken die Existenzgründungen im gewerblichen Bereich geschätzt um 5 %. Aufgrund von Erfassungsfehlern in den Gewerbeämtern liegt keine genaue Anzahl für die gewerblichen Gründungen vor.
Insgesamt sank die Anzahl aller Existenzgründungen um 3 % auf 329.000. Sie liegt damit weiterhin unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit.
Strukturwandel setzt sich fort
Die Entwicklung im Fünfjahreszeitraum 2019 bis 2023 zeigt, dass sich die Struktur der Tätigkeitsbereiche weiter zu Gunsten der nichtgewerblichen Tätigkeiten verschiebt: Während die jeweiligen Anteile an allen Existenzgründungen bei den Freien Berufen und in der Land- und Forstwirten steigen, sank der Anteil der Gewerbetreibenden auf unter 70 %.
Das IfM rechnet unter anderem aufgrund der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten und der bisher verhaltenen Nachfrage seitens der Haushalte und des Auslands für 2024 nicht mit einem starken Anstieg der Existenzgründungen.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IfM Bonn erstellen regelmäßig Statistiken zu den Existenzgründungen und Unternehmensaufgaben in Deutschland, die auf den Gewerbean- und -abmeldungsdaten des Statistischen Bundesamtes sowie den Auswertungen der Finanzverwaltungen der Länder beruhen. Nicht gründungs- und schließungsrelevante Meldeanlässe, wie beispielsweise Rechtsformänderungen, rechnen sie aus den Daten der Gewerbeanzeigen heraus.